Das Kammerorchester „Die Zarge e.V.“ feiert im nächsten Jahr großes Jubiläum und ist bereits voll bei den Vorbereitungen für die Jubiläumskonzerte. Das erste wird das Neujahrskonzert am 25. Januar in der Allerheiligen Hofkirche sein. Das eigentlich Jubiläumskonzert findet am 31. Mai am gleichen Ort statt. Im September gibt es außerdem noch eine Sommerserenade im italienischen Castiglion Fiorentino. „Das Konzert im Mai soll etwas Besonderes sein“, erklärte Gründungsmitglied Christian Marek. „Da spielen wir in ursprünglicher Besetzung, nur Streicher.“
Gegründet wurde die „Zarge“ im Mai 1975 im ehemaligen Landsberger Hof. „Wir waren damals drei Studenten und wollten unser musikalisches Miteinander unbedingt erhalten. Wir brauchten etwas, was uns zusammenhält, eben ein kleines Streichorchester“, erinnerte sich Marek. „Wir hätte alle nicht gedacht, dass unsere Idee für ein Streicherorchester so weit tragen würde und wir nun sogar unser 50. Jubiläum erleben.“
Trotz ausgefüllten Berufslebens habe sich jeder Zeit und Muse fürs Zusammenspiel genommen. „Es war immer schön und erfüllend“, so Marek weiter, „und aus meiner Sicht sehr motivierend, so dass wir auch andere Laienmusiker für uns begeistern konnten. Mit Besetzungen hatten wir nie Schwierigkeiten.“ „Laienmusik auf ganz hohem Niveau“, ergänzte Orchesterleiter Bernhard Tluck. „Man spürt die Liebe zur Sache, diese Liebe scheint immer durch. Das Engagement beim Üben, auch wenn es einmal schwieriger wird.“
Er habe die Orchesterleitung sehr gern übernommen. Als Berufsmusiker und Professor am Augsburger Konservatorium konnte er das pädagogische Geschick für die engagierte „Zarge“ und auch die Kontakte zu jungen Musikern, die als Solisten oder als Bläserverstärkung zu den Konzerten hinzukommen konnten, beisteuern. „Übrigens feiere ich auch Jubiläum. Ich habe das Orchester 1980 übernommen und bin im nächsten Jahr 45 Jahre dabei.“
Er schätze die Arbeit mit den engagierten Laien sehr. „Bei den Proben kommt jeder aus seinem stressigen Beruf, ist ausgepowert und müde“, so Tluck. „Ich staune jedes Mal, wie es die Mitglieder schaffen, die Spannung aufzubauen und zwei Stunden konzentriert zu üben. Die Gemeinschaft und die Liebe zur Musik tragen uns und lassen immer wieder Herrliches entstehen.“ Dabei solle das Üben nicht zusätzlichen Stress erzeugen. Dann würde Frust entstehen, das wäre kontraproduktiv, so Tluck.
„Wir alle brauchen die Musik, das ist ein Grundbedürfnis von uns Menschen. Wunderbar, wenn dies in einer Gemeinschaft erlebbar ist“, meinte er. Und Marek ergänzte: „Musik ist eine mentale Bereicherung, auf die wir nicht verzichten wollen.“ Als Vereinsvorsitzender schaue er genau, dass auch der Rahmen für die Konzerte geschaffen werden kann. „Das große Erlebnis für uns Laienmusiker ist, dass wir beim Publikum ankommen. Wenn wir dann noch in einem so schönen Ambiente wie der Allerheiligen Hofkirche spielen, ist es unvergleichbar erhebend.“
Weitere Infos zum Programm, zum Verein und zu Kartenbestellungen sind auf der Webseite www.diezarge.de zu finden.