München-Feldmoching-Hasenbergl-Nordhaide · Wer will schon eine stark befahrene Verkehrsader von und zur Autobahn vor der Haustüre? Kein Mensch.
Wohin mit dem Autobahnzubringer und der vermeintlichen Vorzüge?
Hasenbergl-Feldmoching-Nordhaide · Familienfreundlich und direkt auf die A 99
Themenseite zum geplanten Autobahnanschluss im Norden München
Da verwundert es nicht weiter, dass die Bürger in Feldmoching und in der Nordhaide den von der Stadt geplanten Bau einer Ausfallstraße im Münchner Norden mit neuem Autobahnanschluss an die A 99 kategorisch ablehnen.
Noch ist zwar nicht entschieden, wo die neue Trasse sein wird, doch die Möglichkeiten sind begrenzt: Entweder verläuft sie über die Schleißheimer Straße nach Norden und per Tunnel zur A 99.
Oder man schafft eine neue Ost-West-Verbindung über die Augustin-Rösch-Straße und Georg-Zech-Allee nach Feldmoching, baut dort die Staatsstraße 2342 neu und bindet diese an das Autobahndreieck Feldmoching an. Vier Varianten stehen zur Auswahl. Der Planungsausschuss nahm nun einen Sachstandsbericht zum »Verkehrskonzept Münchner Norden« zur Kenntnis. Als Grund für den Ausbau der Straßen nannte Stadtbaurätin Dr. Elisabeth Merk die Siedlungsentwicklung deswegen sei bis zum Jahr 2025 »eine deutliche Zunahme des Verkehrsaufkommens« im Münchner Norden zu erwarten. Merks Fazit: »Es besteht Handlungsbedarf.«
Die Landeshauptstadt hat dazu in den vergangenen Monaten Untersuchungen zum Bau weiterer Ausfallstraßen zur A 99 durchführen lassen. So könnte man die Schleißheimer Straße (sie endet derzeit am Goldschmiedplatz im Hasenbergl) ausbauen und sie entweder nach Norden verlängern, und zwar durch den Bau eines Tunnels unter dem Landschaftsschutzgebiet Hartelholz hindurch, dem Wald nördlich der Panzerwiese. Oder man könnte die Schleißheimer Straße an ihrem nördlichen Ende in Richtung Westen nach Feldmoching anbinden und unter dem Hasenbergl hindurch den »Tunnel Hasenbergl« bauen. In beiden Fällen würde die Schleißheimer Straße künftig auf ihrer gesamten Länge als Zubringer zur Autobahn dienen.
Die direkten Anwohner halten dies als »unzumutbare Lärmbelästigung«, insbesondere wegen des Schwerlastverkehrs, wie Bert Campbell im Namen der Wohnungseigentümergemeinschaft Schleißheimer Straße 486 bis 492 im Bezirksausschuss Milbertshofen-Am Hart sagte. Die Schleißheimer Straße sei schon heute an bestimmten Stellen überlastet. Sollte die Stadt sie ausbauen und an die Autobahn anbinden, dann wären »Mega-Staus« die Folge. Ein anderer Anlieger aus der Schleißheimer Straße berichtete, dass Lärmschutzmessungen dort heute schon 74 Dezibel ergeben hätten. Wenn dann noch der Schwerlastverkehr hinzukomme, »dann wohnen wir quasi am Mittleren Ring.« Anwohner-Sprecher Campbell prophezeite ferner, dass durch den Bau eines Tunnels »gewaltige Mehrkosten« entstünden. Sinnvoller sei es, die vorhandene Autobahnausfahrt Neuherberg zu nutzen. Dazu müsste die Neuherbergstraße ausgebaut weden. Doch die Stadt habe diese Variante leider gar nicht untersucht, kritisierte Campbell.
Antonie Thomsen (SPD), die Vorsitzende des Bezirksausschusses Milbertshofen-Am Hart, hält diesen Vorschlag der Bürger jedoch nicht für sinnvoll und lehnte ihn glattweg ab. »Wir wollen eine Lösung, mit der alle einigermaßen leben können und nicht, dass Straßenzug für Straßenzug gegeneinander kämpft.« Man müsse nun abwarten, was die Prüfung der verschiedenen Varianten durch das Planungsreferat ergebe, so Thomsen.
SPD und CSU im Bezirksausschuss Milbertshofen-Am Hart plädieren unterdessen einmütig für eine direkte Anbindung der Schleißheimer Straße an die A 99 »bevorzugte Variante« wäre ein Tunnel unter dem Hartelholz. Stadträtin Jutta Koller (Grüne), zugleich Mitglied im Bezirksausschuss, gefällt diese Idee nicht. Man müsse genau prüfen, wie der Eingriff in die Natur wäre. Überhaupt keine Alternative sei die Ost-West-Verbindung durch Verlängerung von Augustin-Rösch-Straße und Georg-Zech-Allee, denn »das zerschneidet die Stadtteile«, so Koller. Anstatt neue Straßen im Münchner Norden zu bauen, wäre es ihrer Meinung nach vernünftiger, dort den Öffentlichen Nahverkehr auszubauen. Dies soll nun auf Vorschlag der Grünen im Stadtrat beim weiteren Vorgehen vom Planungsreferat zusätzlich geprüft werden. Auf Initiative der Stadtrats-SPD soll die Stadtverwaltung ferner eine Verkehrsprognose erstellen.
Im Bezirk Feldmoching-Hasenbergl lehnt man weitere Verkehrstrassen kategorisch ab.
Die Bürgerversammlung hatte in diesem März gleich mehrere Anträge von Bewohnern des Stadtviertels mit großer Mehrheit unterstützt. Insbesondere will man keine Anbindung Feldmochings an die Autobahn und keine Verlängerung der Georg-Zech-Allee zur Augustin-Rösch-Straße bis hin zur Schleißheimer Straße als eine neue Ost-West-Verbindung durch den Münchner Norden. »Dann hätten wir den Mc-Craw-Graben durch Feldmoching«, hatte ein Anwohner im Frühjahr prophezeit und gefordert: Das Verkehrskonzept für den Münchner Norden dürfe nicht gegen den Münchner Norden gerichtet sein. Die Bürger bekämen vom Bau weiterer Ausfallstraßen nur »Lärm, Dreck, verbaute Natur und keine Naherholung mehr.«
Der Vorsitzende des Bezirksausschusses Feldmoching-Hasenbergl Markus Auerbach (SPD) sprach sich damals grundsätzlich »gegen Durchgangsstraßen in unserem Stadtbezirk« aus. Trotzdem rechnet er mit dem Schlimmsten: Denn der Bau eines Tunnels im Norden der Schleißheimer Straße scheint dem Politiker wenig realistisch, unter anderem wegen der hohen Kosten. Deshalb werde es letztendlich den neuen Autobahnanschluss doch bei Feldmoching geben und von dort aus die neue Ost-West-Verbindung zur Schleißheimer Straße in Form der Verlängerung von Augustin-Rösch-Straße und Georg-Zech-Allee, so Auerbachs Prognose. Der gesamte nördliche Teil der Schleißheimer Straße wäre dadurch vom Durchgangsverkehr zur Autobahn befreit und die Stadt bräuchte keinen Tunnel bauen.
Stadtbaurätin Merk gestand denn nun im Rathaus auch ein, dass der mögliche Bau eines Tunnels hohe Bau- und Betriebskosten verursachen werde. Ferner könne eine Anbindung der Schleißheimer Straße an die A 99 auch dazu führen, dass »auf der nördlichen Schleißheimer Straße im Bereich mit hoher Wohndichte« der Verkehr deutlich zunehmen werde, so Merk. Wally Schmidt
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