Diese Geschichte gehört zu den tragischen Erinnerungen an die Zeit des Flughafens München Riem. Schon ist es zwanzig Jahre her, dass hier der letzte Jet abhob. Im Mai 1992 eröffnete der neue Münchner Flughafen im Erdinger Moos und für die Truderinger und Riemer kehrte endlich Ruhe ein.
Gedenken der Flugzeugopfer von 58
Munich Air Disaster: Vereinigung aus England in München Artikel vom 13.01.2018: In Trauer und in Dankbarkeit
Die lange Zeit von 1939 bis 1992 in unmittelbarer Nachbarschaft zum Großflughafen war auch von einigen wenigen Abstürzen und Unfällen geprägt. Ein großer Schicksalsschlag war der gescheiterte Start und Crash der Airspeed-Ambassador G-ALZU am 6. Februar 1958, bei dem 23 Menschen, darunter acht Spieler der aufstrebenden Mannschaft von Manchester United ums Leben kamen. Seit 2008 heißt die Absturzstelle zum Gedenken Manchesterplatz.
Nun hat der Bezirksausschuss (BA) 15 Trudering-Riem angeregt, deutsch und englischsprachige Schilder anzubringen, die erklären, was hier passiert ist. Der BA-Bitte wurde von Seiten der Stadt München bereits entsprochen. In Trudering unweit des Riemer Parks gibt es seit 2004 einen Gedenkstein genau auf der Flurnummer der Flugzeugkatastrophe. Der Stein, den die Mitglieder von Manchester United entworfen und finanziert haben, zeigt ein Fußballfeld mit den Namen aller Opfer. Auch der FC Bayern hat die Gedenkstätte mit unterstützt. Jährlich pilgern Fans zu dieser Absturzstelle und legen Kränze nieder.
Der BA-Bitte wurde von Seiten der Stadt München bereits entsprochen. Damit kann nun jeder Besucher nachlesen, dass hier im Februar 1958 über zwanzig Menschen sterben mussten. Ihre Propellermaschine bekam auf der zugeschneiten Piste auch beim dritten Take-Off-Versuch nicht genug Tempo, raste durch einen Zaun und blieb nach 150 Metern völlig zerstört liegen. Insgesamt waren 44 Menschen an Bord der Unglücksmaschine, 21 überlebten den Unfall teilweise schwerverletzt. Die junge Mannschaft von Manchester United unter Leitung des legendären Trainers Matt Busby, der zu den Überlebenden gehörte, konnte sich jahrelang nicht von diesem Schicksalsschlag erholen. Das Team befand sich auf dem Rückweg eines gewonnen Europapokalspiels gegen Belgrad und landete in München zum Tankstopp. Sieben Spieler Geoff Bent, Roger Byrne, Eddie Colman, Mark Jones, David Pegg, Tommy Taylor und Liam Whelan starben noch an der Unglücksstelle, Duncan Edwards zwei Wochen später im Krankenhaus.
Glück im Unglück hatten Matt Busby und seine Spieler Johnny Berry, Jackie Blanchflower, Dennis Viollet, Ray Wood, Bobby Charlton, Bill Foulkes, Harry Gregg, Kenny Morgans sowie Albert Scanlon, die überlebten.
Wenn heute hochrangige Begegnungen zwischen dem FC Bayern München und Manchester United anstehen, kommen auch Bayernstars und Offizielle wie Karl-Heinz Rummenigge oder der überlebende Manchester United-Ehrendirektor Bobby Charlton mit Kränzen und Schals nach Trudering. Das Gedenkfußballfeld mit den verunglückten Spielern steht nicht nur an der Unglückstelle, sondern auch im Stadion von Manchester United. Zusätzlich wurde vor dem Old Trafford eine Uhr aufgehängt, an der die Zeit des Unglücks stillsteht.
Der Truderinger Gedenkstein wird mit der jetzt ergänzten zweisprachigen Beschilderung eine lebendige Erinnerungsstätte für Fußballfans und Anwohner bleiben. bus