Schon die vorläufige Eilentscheidung des Verwaltungsgerichtshofs München in dem seit Jahren dauernden Streit zwischen Wartenberg und Langenpreising wegen der geplanten Ansiedlung eines Supermarktes direkt vor den Toren Wartenbergs sieht aus wie ein Kantersieg der Wartenberger.
Diese haben sich in allen Punkten durchgesetzt, und zwar so gewaltig, dass es dem Gericht sogar zweifelhaft erscheint, ob an dieser Stelle überhaupt ein Gewerbegebiet entwickelt werden kann, auch ohne Supermarkt.
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Diesen wollen bekanntlich die Wartenberger selbst bauen in Sichtweite des jetzt zumindest vorläufig gescheiterten Projekts. Anbindungsgebot, kommunales Abstimmungsgebot, alles ist nach Aussage des Gerichts nicht oder nicht ausreichend berücksichtigt, so dass die Kammer davon ausgeht, dass auch in der endgültigen Entscheidung in der Hauptsache der Bebauungsplan aufgehoben werden muss. Darum hielt das Gericht die Eilentscheidung auch für geboten, um irreversible Fakten zu verhindern. Genau an diesen hatte der Investor bereits gearbeitet, eine Sache, die Wartenberg als Provokation empfunden hat. Jetzt ist der Langenpreisinger Supermarkt erst mal gestoppt.
Die Wartenberger sind zunehmend verstört über die Funkstille in der Sache. Schmerzhaft: Die Wartenberger hatten eine Million Euro Verkaufserlös für das Grundstück bereits vor Jahren in den Haushalt eingestellt und für die Erweiterung des Feuerwehrhauses ausgegeben. Diese Erweiterung ist bereits eingeweiht, der Verkauf des Grundstücks für den Supermarkt noch nicht erfolgt. Bürgermeister Manfred Ranft hat die Summen bereits im Haushalt anders darstellen müssen und schätzt sich glücklich, dass die Zinsen derzeit auf einem historischen Tiefststand sind. Derzeit ist nicht auszuschließen, dass in diesem Bereich überhaupt kein Supermarkt gebaut wird. sy