Veröffentlicht am 06.08.2013 00:00

Villa Kunterbunt ist gerettet – Nach Abriss kommt ein Neubau


Von red
Villa Kunterbunt wird weitergeführt: Innerhalb der nächsten zwei Jahren soll im Kreuzerweg der Bagger zum Abriss rollen.	 (F.: bus)
Villa Kunterbunt wird weitergeführt: Innerhalb der nächsten zwei Jahren soll im Kreuzerweg der Bagger zum Abriss rollen. (F.: bus)
Villa Kunterbunt wird weitergeführt: Innerhalb der nächsten zwei Jahren soll im Kreuzerweg der Bagger zum Abriss rollen. (F.: bus)
Villa Kunterbunt wird weitergeführt: Innerhalb der nächsten zwei Jahren soll im Kreuzerweg der Bagger zum Abriss rollen. (F.: bus)
Villa Kunterbunt wird weitergeführt: Innerhalb der nächsten zwei Jahren soll im Kreuzerweg der Bagger zum Abriss rollen. (F.: bus)

»Wir haben unser Ziel voll und ganz erreicht«, jubelt Roswitha Lampert, die Leiterin der Villa Kunterbunt. Die Krippe und der Kindergarten werden weiter bestehen und in der Trägerschaft des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes bleiben.

Kein Weg führt allerdings an einem Umzug, das heißt einer Auslagerung auf Zeit, vorbei. Denn das alte Gebäude am Kreuzerweg 28 ist nicht mehr sanierungsfähig und muss komplett abgerissen und neu gebaut werden.

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Aufregend waren die letzten Monate für Lampert und ihr Team. Denn schon länger stand der Verkauf der Immobilie aus dem Besitz des Deutschen Kinderhilfswerks ( wir berichteten ) fest. Ganz nach Wunsch aller Beteiligten inklusive der Mitarbeiter, Eltern und Kinder hat nun die Stadt München das Objekt gekauft. Damit sind die Weichen für den Fortbestand der etablierten Einrichtung gestellt. Laut den ersten Planungen des Münchner Immobilienmanagements soll das ganz Haus in zwei Jahren abgerissen und völlig neu gestaltet wieder erbaut werden. Für die gesamte Bauzeit wird für die Kinder der Villa Kunterbunt eine Zwischenlösung, wahrscheinlich mit mobilen Containern, an einem anderen Standort geschaffen.

»Ich halte die Aussagen der Stadt für sehr realistisch und recht problemlos umsetzbar«, so Lampert. Sie ist optimistisch, weil ähnliche Bauprojekte in und um Trudering bereits gut funktioniert haben. »Es war unser großer Wunsch, dass die Einrichtung nicht zerschlagen wird. Dieses Ziel ist nun erreicht.« Die Mitarbeiter haben weiter ihre unbefristeten Verträge, ebenso sind die Betreuungsvereinbarungen für die Kinder zeitlich nicht beschränkt. Roswitha Lampert ist davon überzeugt, dass sich die Frage nach einer neuen Trägerschaft trotz Neubau überhaupt nicht stellt. »Der Paritätische Wohlfahrtsverband ist heute der Träger und wird es auch im neuen Haus sein.

Die Stadt München ist auch bei anderen Projekten der Bauherr, aber nicht der Betreiber der Einrichtungen.« Dies gibt den Eltern Sicherheit, denn neben Mitarbeitern und Leitung bleibt das gesamte, sehr bewährte erzieherische Konzept der Villa unverändert. »Die Eltern halten der Villa Kunterbunt die Treue. Wir können im neuen Schuljahr nur sehr wenige Plätze vergeben und haben viel mehr Nachfrage«, so Lampert weiter. Denn völlig losgelöst von den Verhandlungen und Planungen um die Immobilie hat das Kinderhaus ein anderes, sehr verbreitetes Personalproblem ereilt. »Wir werden in das neue Kindergartenjahr nur mit einer eingeschränkten Zahl von 30 Kindern starten. Bei uns sind konkret zwei Erzieherstellen nicht besetzt und angesichts des stadtweiten Fachkräftemangels auch nicht neu aufzufüllen«, erklärt die Leiterin die momentane Situation. In der Villa Kunterbunt will man sich aber nun, angesichts der speziellen Neubausituation, bis auf Weiteres mit einer kleineren Kinderzahl einrichten und hat die Personalsuche erst einmal aufgegeben.

Verwechslung und Verwirrung mit dem Spatzennest

Nur eine Straße weiter im Groschenweg 38 ist das Spatzennest in Trudering zu Hause. Die Elterninitiative betreut ebenfalls Kleinkinder bis zum Schuleintritt. Für eine bereits lange überfällige Erneuerung der Küche und der zugehörigen Sanitär- und Elektroinstallationen hat der eingetragene Verein einen Zuschuss von über 7.000 Euro beim Bezirksausschuss (BA) 15 Trudering-Riem beantragt. Hier aber war man sich sehr unsicher, ob das Haus sich in klaren Immobilienverhältnissen befindet. Der Grüne Stadtrat Herbert Danner informierte zwar über einen bestehenden zehnjährigen Mietvertrag und die Verwechslungsgefahr mit der Villa Kunterbunt, aber die Mehrheit im BA blieb skeptisch. Auch Stadtrat Georg Kronawitter (CSU), konnte seine Partei nicht davon überzeugen, dass die Investitionen hier langfristig gut angelegt seien und unabhängig von der Villa Kunterbunt sei. Der Fördermittelantrag wurde in den Ferienausschuss vertagt.

Im Gespräch mit der Spatzennest-Leiterin Manuela Schindel lösen sich die Bedenken in Luft auf. »Es gab mal eine Zeit, zu der wir über einen Standortwechsel nachgedacht haben«, räumt sie ein. »Das ist aber Vergangenheit, denn unser individuelles Konzept profitiert stark von unserem eigenen Haus hier. Außerdem sind wir in der Nachbarschaft fest verwurzelt. Wir haben den Umbau jetzt geplant, weil wir langfristig hier bleiben. Unser Vertrag ist unbefristet. Außerdem haben wir gerade jetzt die Möglichkeit noch ein zusätzliches komplettes Wohnhäuschen mit zwei Zimmern anzumieten, das sich auf dem Grundstück befindet.« Mit dem Vermieter sei man sich einig, es gehe nur noch um Auflagen für die Kinder. Das Häuschen soll Platz für zusätzliche Ange-bote und Aktivitäten, allerdings nicht für eine größere Zahl an Kindern bieten. Die neue Küche muss jetzt im August, wenn das Spatzennest geschlossen hat, eingebaut werden. Ab Dienstag, 10. September, sind dann wieder die Kleinen im Haus. Ein Grund gegen einen Zuschuss lässt sich nicht erkennen. bus

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