Veröffentlicht am 05.09.2013 00:00

»Spiel der Woche«: FC Azadi gegen Post-SV


Von red

Der Bayerische Fußballverband (BFV) und die Münchner Wochenanzeiger laden im Rahmen der gemeinsamen Initiative »Fairplay München« alle Interessierten am Sonntag, 8. September, zum vierten »Spiel der Woche« ein.

Fairplay München

»Fairplay München« gegen Gewalt auf Fußballplätzen Themenseite: »Spiel der Woche«, der sportlichen Aktion im Amateurfußball, mit regelmäßigen Spielen und Berichten

In dem Match der A-Klasse treffen sich der FC Azadi München und der Post-SV München in der Bezirkssportanlage am Westkreuz (Aubinger Straße 12, Platz 1). Anpfiff ist um 14.30 Uhr.

Der FC Azadi München kann als gelungenes Beispiel für ein Integrationsprojekt bezeichnet werden: Weit weg von ihren Freunden und Familien suchten einige kurdische Landsleute nach Wegen, sich in ihrer neuen Heimat zu integrieren. Inan Cagimda und Ecevi Ener nahmen die Zügel in die Hand und gründeten den FC Azadi. Seit 2008 spielt der Verein im Kreis München Fußball, in der vergangenen Saison stieg Azadi in die A-Klasse auf. Doch Fußball ist nicht alles – auch Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung werden großgeschrieben. Bis heute sind Cagimda und Ener unermüdlich für ihren Verein im Einsatz: Sie kümmern sich für Spieler und deren Angehörige um Behördengänge, um Organisatorisches sowie den Spielbetrieb im BFV.

Waren am Anfang ausschließlich Kurden für Azadi aktiv, öffnete man das Projekt im Jahr 2010 für alle Nationalitäten. Inzwischen spielen einige Bulgaren für den Verein, und man freut sich auf den Moment, in dem der erste deutsche Spieler seine Fußballschuhe für Azadi schnürt. Nur eine Frage der Zeit und des kulturellen Austausches, sind sich alle Mitglieder sicher.

Als sportliches Ziel wurde der Klassenerhalt angegeben. »Wenn am Ende mehr dabei herausspringt, haben wir auch nichts dagegen«, schmunzelt der technische Leiter Mehmet Sel.

Der Fußballbetrieb des Gegners, des Post-SV München, weist eine sehr bewegte Geschichte auf. Nach dem Absturz aus der Kreisliga und dem damit verbundenen Rückzug aus dem Ligaspielbetrieb vor gut zwölf Jahren war es für einige Zeit aus mit dem Herren-Fußball. Ein Neustart wurde 2007/08 gewagt. Nach längerem auf und ab gelang der Mannschaft schließlich 2011/12 der Aufstieg in die A-Klasse. Fußball ist ein Dreh- und Angelpunkt: Die Abteilung hat derzeit circa 350 Mitglieder, der Abteilungs- und Jugendleitung arbeiten ein ehrenamtlicher technischer Leiter sowie knapp 40 Trainer und Co-Trainer zu. Im Jahr 2007 wurde der PSV München mit dem Sepp-Herberger-Preis für erfolgreiche Jugendarbeit ausgezeichnet.

Der Post-SV glänzt mit sagenhaften 20 Fußballmannschaften, die in die neue Saison gestartet sind, einem außerordentlich gut besetzten Frauen- und Juniorenbereich, sowie einer Frau als Abteilungsleiterin, die einen maßgeblichen Anteil am erfolgreichen PSV-Fußball hat: Karin Blumenschein ist für ihre Fußballerinnen und Fußballer unermüdlich im Einsatz, organisiert, motiviert und drückt auch ihren Herren für Sonntag die Daumen. E.S.

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