Neubiberg-Neuperlach · Auf der Baustelle tut sich zwar nichts, aber die Planungen für das Bau-Großprojekt im Bereich der Carl-Wery-Straße, südlich des U- und S-Bahnhofs Neuperlach-Süd, sind in die Öffentlichkeitsphase getreten.
Neue Wohnungen in der Carl-Wery-Straße
Neuperlach · Bauprojekt Carl-Wery-Straße Themenseite zur Entwicklung eines Wohnquartier südlich der S- und U-Bahnstation Neuperlach-Süd
An der Carl-Wery-Straße südlich des S-Bahnhofs bis zur Stadtgrenze dem sogenanntes »Perlacher Tor« soll »das Stadtquartier komplettiert und ein ansprechender Stadteingang von Süden nach München geschaffen werden«. So heißt es im Planentwurf, der vom Stadtrat im Dezember 2011 beschlossen wurde und nun - nach Einigung der verschiedenen Grundeigentümer untereinander - öffentlich ausliegt. Auf einer Fläche von rund 9,3 Hektar sollen westlich der Carl-Wery-Straße zwei Wohngebäude mit etwa 280 Wohneinheiten, so der Entwurf, beziehungsweise 340 Wohnungen, so der Bauherr, entwickelt werden einschließlich einer viergruppigen Kinderkrippe.
Auf der Ostseite der Carl-Wery-Straße sollen Büro- und Gewerbebauten entstehen mit einer P+R-Anlage (780 Stellplätze) sowie einem neu gestalteten Vorplatz am S- und U-Bahnhof mit angrenzender B+R-Anlage. Im Bereich des aktuellen Aushubs werden eine Tiefgarage und Grünflächen für die Wohnbebauung entstehen. Ein Baumarkt wurde aus der Ursprungsplanung heraus genommen. Kürzlich erfuhr Neubibergs Bürgermeister von der Landeshauptstadt, dass die Pläne bis einschließlich 12. November öffentlich auslagen. Spät, aber dem allgemein üblichen Verfahren entsprechend.
Neubiberg nicht begeistert
Das Projekt liegt direkt vor den Toren der Universitätsgemeinde, die schon 2008 ihre Bedenken vorbrachte. Sie sieht die übergeordnete Grünverbindung gefährdet, da sich die südliche Bebauung in das Trenngrün zwischen Neuperlach und Neubiberg schiebt. Vor allem aber fürchtet sie das beträchtliche Mehr an Verkehr auf der schon jetzt stark belasteten Carl-Wery-Straße und der Äußerem Hauptstraße. Schon jetzt seien Ausweichfahrten in Wohngebiete Waldperlachs und Neubibergs zu verzeichnen, so Heyland. Anpassungen der Ampelschaltungen an den Kreuzungen würden da nicht helfen, das könne nur eine Südanbindung Perlach.
Sorgen bereiten auch die geplanten großflächigen Einzelhandelsbetriebe. Sie würden die bestehende Versorgungsstruktur in Neubiberg schwächen. Derartige Sortimente sollten ausgeschlossen werden, bat die Gemeinde. Die Landeshauptstadt hat diese Einwände und Bitten der Nachbargemeinde zwar geprüft, aber die nicht befolgt.
Heyland bleibt zu hoffen, dass viele Bürgereinwände seine Bedenken stützen.
Angela Boschert