Veröffentlicht am 17.03.2015 00:00

Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn sucht nach geeigneten Unterkünften


Von red
Bürgermeisterin Ursula Mayer (3. v. l.) und Petra Jablonski (4.v.l.) von der Verwaltung hoffen baldmöglichst passende Wohnungen für Familie Tmava und Khachuk zu finden, da diese von Obdachlosigkeit bedroht sind.  (Foto: Woschée)
Bürgermeisterin Ursula Mayer (3. v. l.) und Petra Jablonski (4.v.l.) von der Verwaltung hoffen baldmöglichst passende Wohnungen für Familie Tmava und Khachuk zu finden, da diese von Obdachlosigkeit bedroht sind. (Foto: Woschée)
Bürgermeisterin Ursula Mayer (3. v. l.) und Petra Jablonski (4.v.l.) von der Verwaltung hoffen baldmöglichst passende Wohnungen für Familie Tmava und Khachuk zu finden, da diese von Obdachlosigkeit bedroht sind. (Foto: Woschée)
Bürgermeisterin Ursula Mayer (3. v. l.) und Petra Jablonski (4.v.l.) von der Verwaltung hoffen baldmöglichst passende Wohnungen für Familie Tmava und Khachuk zu finden, da diese von Obdachlosigkeit bedroht sind. (Foto: Woschée)
Bürgermeisterin Ursula Mayer (3. v. l.) und Petra Jablonski (4.v.l.) von der Verwaltung hoffen baldmöglichst passende Wohnungen für Familie Tmava und Khachuk zu finden, da diese von Obdachlosigkeit bedroht sind. (Foto: Woschée)

Höhenkirchen-Siegertsbrunn · Bürgermeisterin Ursula Mayer ist verzweifelt. Händeringend sucht sie nach zwei barrierefreien Wohnungen für zwei anerkannte Asylbewerber-Familien, die bald möglichst aus der Asylbewerberunterkunft in Höhenkirchen-Siegertsbrunn ausziehen müssen. Idealerweise würden sich diese Wohnungen im Landkreis München befinden, das ist aber keine Bedingung für eine erfolgreiche Vermittlung.

Themenseite: Asylbewerber in München und im Landkreis

Barrierefrei müssen beide aber auf jeden Fall sein, da in beiden Familien je ein Familienmitglied auf den Rollstuhl angewiesen ist. »Wir haben im Ort einfach keine passenden Wohnungen«, bedauert die Rathauschefin. Die Probleme mit der Unterbringung, so betont das Gemeindeoberhaupt, entstünden immer dann, wenn die Flüchtlinge in den Stand der »anerkannten Asylbewerber« erhoben würden, denn dann heiße es, ausziehen aus der Gemeinschaftsunterkunft und auf dem freien Mietmarkt eine Wohnung suchen. »In den Zeiten, in denen nicht so viele Asylbewerber untergebracht werden mussten, gab es ein stillschweigendes Abkommen mit der Regierung, dass die anerkannten Asylbewerber solange in den Unterkünften weiterwohnen dürfen, bis sie etwas gefunden haben, auch wenn das eine Weile dauert. Jetzt, da die Situation so angespannt ist, wird schneller auf einen Auszug gedrängt«, erläutert Mayer und weiter: »Finden die Asylbewerber keine Wohnung, sind sie von Obdachlosigkeit bedroht und fallen wieder in die Zuständigkeit der Gemeinde. Wir als kleine Gemeinde müssen zusehen, wo wir die Menschen unterbringen.«

Aus der Not hatte die Gemeinde im Oktober letzten Jahres deshalb eine Tugend gemacht, und eine Art Wohnwagensiedlung mit acht Wohnwägen an der Sportplatzstraße errichtet. Kochen können die Bewohner im großen Gemeinschaftscontainer, der auch als Aufenthaltsraum dient. Direkt nebenan sind zwei Sanitärcontainer und ein Waschmaschinenraum mit zwei Trocknern. Zusätzlich gibt es auf dem Gelände drei Wohncontainer. In diese können die beiden Familien aber nicht ziehen, da sie nicht rollstuhlgeeignet sind. Das Ehepaar Liza und Krikor Khachuk stammt aus dem Irak. Seit 2012 leben die beiden Rentner in Deutschland. Deutsch sprechen beide nicht, ihre vier Kinder, die hier in München arbeiten, sind aber bei allen Behördengängen und bei allen nötigen Übersetzungen behilflich. Krikor Khachuk spricht zudem fließend englisch.

Das Ehepaar ist ruhig und freundlich und hofft, bald aus der Enge der Asylbewerberunterkunft in ein eigenes Zuhause ziehen zu können, um dort ihren Lebensabend zu verbringen. »Bei beiden Familien übernimmt das Landratsamt München sowohl Miete als auch Kaution«, erklärt Petra Jablonski von der Gemeindeverwaltung. Allerdings zahlt das Landratsamt keine Fantasie-Mieten, sondern lediglich bis zur anerkannten Miet-Obergrenze, schränkt sie ein. Während dem Ehepaar Khachuk eine kleine Wohnung genügt, hat die Familie Tmava aufgrund ihrer drei Kinder einen höheren Platzbedarf. Die Familie ist aus dem Kosovo nach Deutschland gekommen, da es dort keine Behandlung für ihren behinderten Sohn Suad (7 Jahre) gibt. »Die Ärzte meinten, wir sollen ihn mit nach Hause nehmen und dort sterben lassen«, ist sein Vater Bajram Tmava immer noch fassungslos. Keine Option für den engagierten Vater. Hier ist Suad regelrecht aufgeblüht, geht in die Vorschule und ist ein freundlicher, kleiner Junge, der mit seinem Rollstuhl voller Elan und Lebensfreude die Umwelt erkundet.

»Wir wünschen uns sehr, bald eine eigene Wohnung zu haben und ein normales Leben zu führen«, berichtet Bajarm Tmava weiter. Er hat bereits während des Asylbewerberverfahrens gut deutsch gelernt, und freut sich darauf, bald mit einem Integrationskurs beginnen zu können, um auch bald selber für seine Familie zu sorgen. Mithilfe im Haushalt oder im Garten wäre für das Ehepaar auch kein Problem.

»Wir hoffen, dass wir bald eine Lösung für unsere beiden Familien finden«, betont Bürgermeisterin Ursula Mayer. Wer Interesse an der Vermietung einer geeigneten Wohnung hat, kann sich mit dem Rathaus Höhenkirchen-Siegertsbrunn unter der Telefon 0 81 02/88 24 in und unter E-Mail: jablonski@hksbr.de in Verbindung setzen.

Heike Woschée

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