Gefeiert wird in diesem Jahr in Faistenhaar und in Siegertsbrunn
Noch dreimal schlafen dann ist es endlich so weit: Dann werden in den Gemeinden Siegertsbrunn und Faistenhaar die Maibäume aufgestellt. Gesetzt den Fall, die Burschen lassen sich das Traditionsstangerl vorher nicht noch klauen.
Tanz um den Maibaum
Maibaum - Bayerisches Brauchtum Themenseite: von Maibaum-Pflege bis Maibaumtanz
Der 1. Mai steht vor der Tür und allerorten gehen die Maibaumwachen in die finale Runde. Ob die Burschen aus dem Verein in der Nachbarschaft heuer wieder Glück haben und das Stangerl stehlen? In Harlaching, Poing, Landsham und Johanneskirchen mussten die Burschen ihren Maibaum bereits wieder auslösen. Doch die meisten Traditionsstangerl wurden fleißig bewacht und sicherlich hat auch der ein oder andere Ruf: »Der Baum bleibt do« seine Wirkung nicht verfehlt.
In Faistenhaar wird der rund 36 Meter lange Maibaum von den 40 Burschen bereits am Donnerstag, 30. April, ab 12 Uhr auf dem Dorfplatz aufgestellt. Am Abend findet dann ein »Tanz in den Mai« mit der »089-Band« im Festzelt neben der Wachhüttn statt. Ein S-Bahn-Shuttle wird ab Höhenkirchen-Siegertsbrunn für alle Gäste angeboten. Am 1. Mai beginnen die Feierlichkeiten mit einem Gottesdienst um 10.30 Uhr. Nach dem Mittagessen wird ab 15 Uhr zu Kaffee und Kuchen geladen, es spielt die Blaskapelle Agatharied. Zuvor veranstalten die Burschen einen traditionellen Tanz um den Maibaum.
Am 2. Mai beschließt die Rocknacht im Festzelt mit der Band »Nirwana« die Feierlichkeiten. Los geht es um 19 Uhr, auch hier wird ein S-Bahn-Shuttle angeboten. Die Faistenhaarer Burschen freuen sich auf viele Besucher. Unbesorgt blickt Burschen-Vorstand Peter Riedl dem 30. April entgegen: »Es waren zwar schon einige Späher da, aber wir passen gut auf auf unseren Baum«. Umso beeindruckender, dass es jedes Jahr wieder den ein oder anderen gelungenen Maibaum-Diebstahl gibt. Allein die Logistik, den riesigen Baumstamm aufzuladen und abzutransportieren, stellt die Diebe vor viele Probleme. Den Taufkirchner Burschen ist es dieses Jahr gelungen, das Harlachinger Stangerl zu »entführen« und zwar bereits in der ersten Nacht.
Doch bei der daran anschließenden »Auslöse«-Feier im Gutshof Menterschwaige konnten Bestohlene und Diebe schon wieder zusammen feiern. Genauso erging es den Johanneskirchnern. In einer besonders lauen Nacht verriegelten 20 Ismaninger Burschen den Wachcontainer, weitere 30 Burschen luden den Maibaum auf keine Chance für die Johanneskirchner sich da zur Wehr zu setzen. Schließlich wird hier die gesamte Logistik rund um den Maibaum nur von einer kleinen Gruppe engagierter Nachbarn und alteingesessenen Johanneskirchnern gestemmt und nicht wie andernorts üblich von einem großen Verein. Doch auch hier ließ die Auslöse nicht lange auf sich warten. Die Putzbrunner Burschen schlugen in diesem Jahr gleich dreimal zu und konnten sich daher schon über eine Menge Freibier und gratis Brotzeiten freuen. Damit ihnen dieses Schicksal erspart bleibt, haben sich die Sauerlacher Burschen eine besondere Maibaum-Sicherung einfallen lassen. Sie stellten kurzerhand vor der Wachhütte einen tonnenschweren Container auf, der den Maibaum zusätzlich vor Langfingern schützen soll. Bislang mit Erfolg.
Die Siegersbrunner Burschen kommen in diesem Jahr aus dem Feiern gar nicht mehr heraus. Am 1. Mai wird am Siegertsbrunner Dorfplatz um 10 Uhr der Maibaum aufgestellt. Im Anschluss geht es für die Burschen und Madln zum traditionellen Tanz. Der Verein lädt ab 16 Uhr in den Burschenstadl an der Egmatinger Straße ein. Zuerst heizen »Hefe 10« ordentlich ein, bevor Bitter Lemon aufspielt. Der Burschenverein feiert darüber hinaus noch vom 11. bis zum 19. Juli sein 50-jähriges Bestehen. Den Start bildet hier das Leonhardifest.
Andrea Hinze/H. Woschée
