Die Münchner und ihre Gäste können sich aufs Oktoberfest freuen. Das ist die Botschaft, die der Zweite Bürgermeister Josef Schmid noch am Donnerstag mit auf den Weg gab. Bis dahin gab es keine Hinweise, dass die Freude irgendwie getrübt werden könnte.
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Das zentrale Thema ist in diesem Jahr die Sicherheit. Ist das Festgelände sicher? Kann man das Oktoberfest unbeschwert genießen? Es spricht nichts dagegen. Einmal mehr schränkte Schmid ein: »Hundertprozentige Sicherheit gibt es nirgends.« Das ist aber auch nicht anders als bisher. Dennoch versucht die Stadt mit mehreren Maßnahmen die Sicherheit zu verstärken und den Festbesuchern ein Sicherheitsgefühl zu vermitteln.
Josef Schmid: »Es gibt keine
veränderte Sicherheitslage.«
Es gibt Taschenkontrollen und das Festgelände ist erstmals vollständig von einem Zaun umgeben. Den wollte Schmid dann auch nicht überbewertet wissen: »Der Zaun schließt eine Lücke von 350 Metern. Ansonsten war das Festgelände auch schon vorher eingezäunt.« Schmid warnte vor Panikmache vor und während des Festes: »Wenn in den sozialen Medien Meldungen laufen, dass auf dem Oktoberfest was passiert sei, glauben Sie das erst mal nicht, sondern vertrauen Sie den offiziellen Quellen.« Diese Quellen sind das kommunale Warnsystem Katwarn, das per App, E-Mail und SMS warnt, sowie der Twitterkanal der Münchner Polizei. Schmids Appell an alle Münchner:
»Gehen Sie verantwortungsbewusst mit diesen Medien um!«
Gerade in dieser Woche hat eine Meldung zum Teil große Verunsicherung und Ärger bei den Teilnehmern des Trachten- und Schützenzugs ausgelöst. Der Münchner Merkur und die tz hatten am Mittwoch gemeldet, die Zugteilnehmer würden vor dem Zug alle mindestens zweimal kontrolliert. Das habe der Festring München e.V., der den Zug veranstaltet, auch so bestätigt.
Beidem widerspricht Barbara Jahn vom Festring. »Aufgrund der Fehlinformation im Münchner Merkur und der tz über eine Doppelkontrolle beim Trachten- und Schützenzug des Oktoberfestes sehen wir uns zu einer Richtigstellung gezwungen«, erklärte Jahn für den Festring. Es erfolge eine einmalige Taschen- und Rucksackkontrolle im Rahmen des Sicherheitskonzeptes der Landeshauptstadt München. Die Taschen der Teilnehmer des um 10 Uhr beginnenden Trachten- und Schützenzuges werden in dessen Vorfeld im Aufstellungsbereich morgens in aller Ruhe kontrolliert, wenn die Gruppen ankommen. Die Kontrolle erfolge durch speziell abgestellte Ordner, »ohne jeden falschen Aktionismus«, wie Barbara Jahn betont. Eine weitere Kontrolle am Esperantoplatz sei für den Trachten- und Schützenzug entgegen der Zeitungsmeldung vom Mittwoch nicht vorgesehen.
Mehrere Zugteilnehmer waren von der Meldung verunsichert worden und hatten sich daraufhin beim Festring rückversichert. Um möglichst alle Teilnehmer hinsichtlich der Fehlinformation aufzuklären, hatte der Festring per E-Mail alle Gruppen noch mal angeschrieben. Ein Chaos, wie es mancher Teilnehmer jetzt bei der Aufstellung erwartet, werde es nicht geben, versicherte Barbara Jahn.
Rückstauungen aufgrund von Taschenkontrollen könne es durchaus an den zwölf Eingängen geben, aber das gelte nur für die hochfrequentierten Zeiten, vor allem am Wochenende, betonte Josef Schmid.
Auf einen liebgewonnenen Komfort müssen die Festbesucher aber doch verzichten: Der direkte Zugang vom U-Bahnhof Theresienwiese aufs Festgelände ist nicht mehr möglich. Bei allen Maßnahmen, die getroffen wurden, habe die Stadt vor allem eines versucht: »den Charakter des größten und schönsten Volksfests der Welt zu bewahren«. Das bedeutet vor allem, es wird sich im Grunde fast nichts verändern, wenn man erst mal auf dem Festgelände selbst ist. Allein dorthin könnte es etwas problematisch werden. Denn Schmid schließt nicht aus, dass die Eingänge bei Überfüllungen vorübergehend geschlossen werden können. Aber im Grunde ist auch das nicht neu. Auf dem Oktoberfest ist viel los. Das war immer so und das wird auch diesmal so sein.
Von Carsten Clever-Rott