Veröffentlicht am 16.06.2017 00:00

Ab 22. Juni: 5. Bayerische Ernährungstage gegen Wissenslücken


Von red
»Wo kommt mein Essen her?« – das KErn fördert mit den 5. Bayerischen Ernährungstagen das Ernährungswissen in der Bevölkerung.  (Foto: KErn)
»Wo kommt mein Essen her?« – das KErn fördert mit den 5. Bayerischen Ernährungstagen das Ernährungswissen in der Bevölkerung. (Foto: KErn)
»Wo kommt mein Essen her?« – das KErn fördert mit den 5. Bayerischen Ernährungstagen das Ernährungswissen in der Bevölkerung. (Foto: KErn)
»Wo kommt mein Essen her?« – das KErn fördert mit den 5. Bayerischen Ernährungstagen das Ernährungswissen in der Bevölkerung. (Foto: KErn)
»Wo kommt mein Essen her?« – das KErn fördert mit den 5. Bayerischen Ernährungstagen das Ernährungswissen in der Bevölkerung. (Foto: KErn)

Die Fragestellung »Wo kommt mein Essen her?« beschäftigt derzeit das Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn). Es ist das Thema der 5. Bayerischen Ernährungstage, die vom 22. Juni bis 9. Juli bayernweit stattfinden.

Warum diese Fragestellung relevant ist und in Zukunft immer wichtiger wird, zeigen aktuelle Studien. Besonders alarmierend ist das fehlende Wissen bei Kindern und Jugendlichen über Landwirtschaft und heimische Lebensmittel. Aber auch beim Rest der Familie ist eine Entfremdung hinsichtlich der Urproduktion und Verarbeitung von Lebensmitteln wahrzunehmen. »Nenne drei essbare Früchte, die bei uns im Wald wachsen.« Eine gar nicht so schwere Aufgabe, sollte man meinen. Dennoch konnten nur zwölf Prozent der 1.253 Sechst- und Neuntklässler, die für den 7. Jugendreport Natur 2016 befragt wurden, drei korrekte Früchte nennen. Ein Viertel konnte nicht eine korrekte Frucht benennen. Die Wissenslücken scheinen auch bei anderen Lebensmitteln zu bestehen. So konnten nur 37 Prozent der Schüler drei heimische Getreidesorten benennen, während ein Fünftel keine Antwort auf die Fragestellung hatte. Die bekannten Getreidesorten sind Weizen, Roggen und Gerste. Zu den besonders häufig falsch genannten Antworten zählen Vollkorn und Raps.

Doch warum wissen Kinder und Jugendliche nicht mehr, welche Pflanzen bei uns wachsen und welche Produkte auf den Feldern angebaut werden? Es wird zu wenig über Landwirtschaft in den Schulen unterrichtet. So sehen es zumindest 61 Prozent der 1.000 Befragten, die an einer aktuellen Umfrage zum Thema »Image der deutschen Landwirtschaft« des Vereins information.medien.agrar (i.m.a.) teilgenommen haben. Knapp 70 Prozent gaben an, dass den Kindern kein realistisches Bild der Landwirtschaft vermittelt werde. 95 Prozent befürworteten Ausflüge aufs Land, um das Wissen der Kinder zu stärken. »Mit Angeboten wie Netzwerk ›Junge Eltern und Familie‹ oder Erlebnisbauernhof, das sich speziell an Grundschüler richtet, will ich wieder einen engeren Bezug zu unseren Lebensmitteln herstellen«, sagt Ernährungs- und Landwirtschaftsminister Helmut Brunner. Auch in der Familie wird Wissen vermittelt. Die Urbanisierung ist offensichtlich einer vieler Gründe, warum bei den Erwachsenen der Abstand zu Natur und Landwirtschaft immer größer wird. Als Informationsquelle dient häufig das Internet, das aufgrund seines Überangebots an Informationen unübersichtlich ist und eher zu einer Verunsicherung führt. Umso wichtiger wird es, sich auch in der Stadt mit dem Thema Landwirtschaft, Natur und Herkunft unserer Lebensmittel zu beschäftigen, und dies möglichst mit fachlich fundierten Informationen, die durch Erlebnisse vermittelt werden. Das KErn widmet sich im Rahmen der Bayerischen Ernährungstage dem Thema »Wo kommt mein Essen her?« und macht es erlebbar. Ab 23. Juni haben Verbraucher bayernweit die Möglichkeit, an Spaziergängen teilzunehmen. Dabei können sie verschiedene Stationen der Lebensmittelherstellung besuchen und selbst erleben, wo ihr Essen herkommt.

Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Erding lädt im Rahmen der Ernährungstage am Dienstag, 27. Juni, zu einem Spaziergang zu den Ursprüngen der Ernährung ein. Interessierte Verbraucher können am Beispiel Milch mehr über die Herkunft und Erzeugung unserer Lebensmittel lernen. Sie besuchen Felder und Wiesen, erhalten Informationen zur Milchviehhaltung und zur Verarbeitung und Vermarktung von Milch. Stellvertretend für viele Betriebe im Landkreis Erding und Freising können bei dem Besuch des Frischmilchhofs Lanzl in Neuching (Harlachen 3) die Teilnehmer am 27. Juni zwischen 10.00 und 12.30 Uhr die Stufen der Wertschöpfungskette vom Füttern und Melken der Kühe, über die Verarbeitung der hofeigenen Milch zu pasteurisierter Trinkmilch und Joghurt sowie über die Vermarktung der Milchprodukte näher kennenlernen. Zum Abschluss gibt es Infos zum Nähr- und Gesundheitswert der Milch sowie Kostproben. Eine vorherige Anmeldung am AELF Erding unter Telefon 0 81 22/4 80-0 oder E-Mail poststelle@aelf-ed.bay ern.de ist erforderlich. Anmeldeschluss ist am Freitag, 23. Juni. Am 25. Juni findet der Erlebnistag der Ernährung im Schmuckhof des Bayerischen Ernährungsministeriums in München, Ludwigstraße 2, statt. Wie der Name schon verrät, erwarten die Besucher Mitmachaktionen und spannende Vorträge. Als prominenter Gast wird Welterforscher Willi Weitzel (»Willi wills wissen«) begrüßt, der mit seinen Gästen die Frage: »Wo kommt unser Essen her?« beantwortet. Weitere Informationen gibt es im Internet unter der Adresse www.ernaehrungstage.de

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