Veröffentlicht am 06.10.2017 00:00

Kreis Erding · Steuereinnahmen gehen weit auseinander


Von red
Bürgermeister Bernhard Mücke, der »reiche Onkel im Norden«, wie Jakob Schwimmer spaßeshalber formuliert, hat ob der Steuer­einnahmen wenig Grund zur Klage.	 (Foto: kw)
Bürgermeister Bernhard Mücke, der »reiche Onkel im Norden«, wie Jakob Schwimmer spaßeshalber formuliert, hat ob der Steuer­einnahmen wenig Grund zur Klage. (Foto: kw)
Bürgermeister Bernhard Mücke, der »reiche Onkel im Norden«, wie Jakob Schwimmer spaßeshalber formuliert, hat ob der Steuer­einnahmen wenig Grund zur Klage. (Foto: kw)
Bürgermeister Bernhard Mücke, der »reiche Onkel im Norden«, wie Jakob Schwimmer spaßeshalber formuliert, hat ob der Steuer­einnahmen wenig Grund zur Klage. (Foto: kw)
Bürgermeister Bernhard Mücke, der »reiche Onkel im Norden«, wie Jakob Schwimmer spaßeshalber formuliert, hat ob der Steuer­einnahmen wenig Grund zur Klage. (Foto: kw)

Wenn der stellvertretende Landrat Jakob Schwimmer aus St. Wolfgang etwas launig vom »reichen Onkel im Norden« spricht, dann meint er »Onkel« Bernhard Mücke, Bürgermeister in Oberding.

Als dieser bei der Eröffnung des Holzbildhauersymposiums im vergangenen Juni meinte: »Kultur kostet Geld, die Gemeinden haben kein Geld«, erntete er einen gewaltigen Lacherfolg unter den anwesenden Bürgermeistern. Dieser Tage dürfte auch dem letzten klar werden, warum Mücke wahrlich keinen Grund zur Beschwerde hat: Mit 4.363 Euro Steuereinnahmen pro Einwohner und Jahr liegt die Gemeinde im Norden des Landkreises Erding uneinholbar vorn.

An Stelle zwei liegt die große Kreisstadt Erding mit 1.488 Euro. Damit ist der Abstand klar. Die »rote Laterne« hat (noch) Hohenpolding: Die kleine Gemeinde im Holzland muss sich mit 772 Euro pro Einwohner und Jahr begnügen. Dabei hat sie aber gute Chancen, die unmittelbaren »Abstiegsränge« verlassen zu können. Gleichbleibenden Trend vorausgesetzt sieht es für Langenpreising nicht besonders rosig aus: Während Hohenpolding ein Plus von 29 Euro verzeichnet musste Langenpreising ein Minus von 18 Euro hinnehmen und liegt nur noch statistische drei Euro vor Hohenpolding.

Die Statistik wird kreisweit heiß diskutiert, ist sie doch in mehrerer Hinsicht aussagekräftig. So zeigt sie die erheblich Abhängigkeit der Gemeinde Oberding von den Gewerbesteuern: In keiner anderen Gemeinde ist der Anteil der Gewerbesteuern an den Gesamteinnahmen höher. Diese Steuerart ist aber bekanntlich größeren Schwankungen ausgesetzt, und prompt steht für Oberding ein Minus von 949 Euro pro Einwohner zu Buche.

Andere Gemeinden wie etwa die Flächengemeinden im Holzland verzeichnen einen deutlich höheren Anteil der Grundsteuern an den Einnahmen, eine sehr stabile Steuerquelle, mit der sich viel besser planen lässt. In aller Regel sind die Einkommensteueranteile die wichtigste Einnahmequelle der Gemeinden. Auch das zeigt die Aufstellung ganz deutlich. Diese Gemeinden wie etwa Isen haben nur sehr geringe Schwankungen bei ihren Einnahmen. Diese Tendenz aber birgt Gefahren vor allem in den Bereichen, wo die Grundstückspreise wegen der Nähe zu Auto- oder S-Bahn in einem nicht mehr sozialverträglichen Maß in die Höhe schießen. Schon warnte ausgerechnet in Langenpreising ein Gemeinderat davor, jetzt schnell Baugebiete auszuweisen, um die Einnahmen der Gemeinde zu steigern. Gegensteuern ist schwierig.

Langenpreising plant

neue Gewerbeflächen, aber noch zögert man dort

In Langenpreising, wo Bürgermeister Peter Deimel den weiteren Abstieg mit allen Mitteln verhindern will, sollen neue Gewerbeflächen ausgewiesen werden, schon weil es enormen Bedarf gibt so nahe an der Autobahn. Allerdings könnte sich das Bild noch einmal verschieben, denn genau das hat die Gemeinde Langenpreising schon einmal gemacht, und zwar mit großem Erfolg.

Die jetzt veröffentlichten Zahlen sind aus dem Jahr 2015, weil aktuellere noch nicht verfügbar sind. Da war im Gewerbegebiet »Straßäcker« in Langenpreising aber noch Platz – inzwischen ist es voll belegt. kw

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