Der Aero Club München am Start. 1950 selber fliegen ist noch ein Traum. Das Alliierte Kontrollratsgesetz 23 verbietet den Deutschen alles, was mit dem Fliegen zu tun hat. Trotzdem bildet sich bereits 1948 die Interessengemeinschaft Segelflug in München.
Sie nutzt den Münchner Faschingszug 1949 zur Demonstration für die Aufhebung des Flugverbots für Segelflieger. Angespornt vom Erfolg in der Öffentlichkeit stellen die Segelflieger bei der Militärregierung den Antrag, das Verbot aufzuheben. Arrest für die Antragsteller und das Verbot der Interessengemeinschaft Segelflug sind jedoch die Folge. Um weiter die Verbindung unter den Segelfliegern aufrecht erhalten zu können, entsteht der „Skiclub Tegelberg”. Er trifft insgeheim die Vorbereitungen für den Münchner Faschingszug 1950, um im närrischen Treiben wieder auf das Anliegen der Segelflieger aufmerksam zu machen.
Das Frühjahr 1950 bringt spürbare Erleichterungen für deutsche Organisationen und so kann der Aero Club München am 27. Mai 1950 als einer der ersten Luftsportvereine in der jungen Bundesrepublik gegründet werden.
Nahezu 500 Mitglieder zählt der Aero Club München in seinem ersten Jahr, darunter der erste „deutsche” Chef des Münchner Flughafens, Graf Castell. Ans Fliegen ist aber immer noch nicht zu denken. Das bleibt verboten.
1951 das Ziel ist endlich erreicht, das Flugverbot für Segelflieger fällt. Mit einem geliehenen Segelflugzeug führt der Aero Club München am 3. Mai 1951 den legendären ersten Start eines Segelflugzeugs im Bundesgebiet auf dem Flughafen München-Riem im Rahmen eines ADAC-Rundstreckenrennens durch.
Die Flugplätze gestern und heute
Das erste ständige Fluggelände des Aero Club München wird ab 1951 auf der Fröttmaninger Heide im Norden Münchens eingerichtet. Zwischen Bombentrichtern und amerikanischen Truppen wird dort bis Ende 1962 geflogen. Der Kalte Krieg und die damit verbundene Planung einer Raketenabschussbasis auf der Fröttmaninger Heide erzwingen den ersten Umzug.
In Zusammenarbeit mit dem Luftsportverein Freising, der zu dieser Zeit ebenfalls auf Flugplatzsuche ist, entsteht das Segelfluggelände Freising Lange Haken³, das bis zur Inbetriebnahme des neuen Flughafens München im Erdinger Moos im Mai 1992 Bestand hat.
Den letzten Segelflugstart in Lange Haken macht man am 9. Mai 1992.
Die fieberhafte Suche nach einer neuen Heimat ist in vollem Gang, doch zunächst ohne Erfolg. Im Sommer 1992 müssen die Segelflieger des Aero Club München bis Dinkelsbühl fahren, um ihrem Sport nachgehen zu können. Mit Hilfe der Oberschleißheimer Flieger können zunächst die Motorsegler in Oberschleißheim untergebracht werden und eine neue Werkstätte kann eingerichtet werden. Der Ikarus Luftsportclub Schleißheim ermöglicht dem Aero Club München in Oberschleißheim ab 1993 die Aufnahme des Flugbetriebs mit Segelflugzeugen.
Die US-Army verabschiedet sich im Juli 1991 aus Bad Tölz und von ihrem „Bo Baker Army Airfield”. Zusammen mit mehreren Gruppen darunter der Flugsportverein Bad Tölz, der das Aierfield seit 1953 unter US-Hoheit nutzen durfte, wird der Militärflugplatz in einen zivilen FLugplatz umgewandelt. Am 23. September 1995 macht man den ersten Segelflugstart auf dem neuen „Segelfluggelände Greiling/Bad Tölz”. Am 25. Mai 1998 ist der Flugbetrieb für alle Beteiligten rechtlich sichergestellt. Der Traum der Segelflieger des Aero Club München ist Wirklichkeit: Freier Luftraum und die großartigen Segelflugmöglichkeiten in den Alpen.
Fliegen ist Sport ganz besonders Segelfliegen.
Zahlreiche Bayerische und Deutsche Meisterschaften sowie internationale Segelflugwettbewerbe verzeichnen Piloten des Aero Club München. Auf die Piloten, die dabei das Siegertreppchen erklimmen, ist man natürlich besonders stolz.
5 Stunden ein Segelflugzeug ohne Zwischenlandung in der Luft halten und 50 km weit fliegen, das sind bereits die ersten Herausforderungen für die Segelflug-Flugschüler.
Aber das ist erst der Einstieg zu weiteren und längeren Flügen und größeren Leistungen.
Der sportliche Ehrgeiz beflügelt die Piloten schon seit Jahrzehnten.
Bereits im Mai 1955 startet Arthur Klug in seinem „Isarplatz” zum ersten freien Überlandflug in der Geschichte des Aero Club München.
Er landet nach einer Flugstrecke von 172 km und einer Flugzeit von 3 Stunden in Friedrichshafen.
Mit dem Flug Fröttmaninger Heide Basel gelingt Franz Hanrieder im Juni 1958 erstmals eine Strecke von über 300 km.
Die jüngeren Erfolge:
1984: Platz 1 in der bayerischen Wertung der Deutschen Meisterschaft im Streckensegelflug.
1991: Platz 2 bei der Bayerischen Meisterschaft der Doppelsitzer mit Jürgen Berk, Klaus Hofmann, Andreas Knott.
1993 wird Uwe Wiedow Bayerischer Meister (FAI-Klasse), 1997 siegt er in der Südblockmeisterschaft der 18 Meter-Klasse.
1999: Platz 1 bei der Bayerischen Meisterschaft der Doppelsitzer mit Jürgen Berk, Gerhard Bay und Jan Falkenberg.
2000: Das Team des Aero Club München nimmt teil an der Deutschen Meisterschaft der Doppelsitzer.
50 Jahre Aero Club München
Abendflug Die Jubiläumsshow
eine vergnügliche Reise durch die Welt des Aero Club München
Freitag, 29. September 2000, 20 Uhr, Theater in der Leopoldstraße (Leopoldstr. 17), München.
Es wirken mit: Patrick Martin Der König der Bauchredner. Willie-Le-Truc Diese Musik hat Charme und Pfiff. Willi Jakob Musik und Theater im Blut.
Karten zu DM 33,-/28,-/23,- im Vorverkauf unter 0 89/31 22 01 10. Noch mehr Informationen unter www.aeroclub-muenchen.de. N. F.