Der Ball rollt wieder und zwar nicht (nur) zwischen Kaliningrad und Jekaterinburg, sondern auf den Fußballplätzen in und um München. Während die Besten der Welt um den goldenen Pokal kämpfen und die deutschen Nationalspieler im Urlaub das blamable Ausscheiden in der Vorrunde verdauen müssen, starten die höchsten bayerischen Amateurligen in die Saison 2018/19.
Die Regionalliga Bayern hat mit dem TSV 1860 München ihr Zugpferd verloren. Als Favorit auf die Meisterschaft müssen nun die Amateure des FC Bayern gelten. Die Reserve des Rekordmeisters hat zum ohnehin stark besetzten Kader um den ghanaischen Nationalspieler Kwasi Okyere Wriedt und einige Jungprofis noch Toptalent Paul Will vom 1. FC Kaiserslautern und den erfahrenen früheren Hachinger Kapitän Maximilian Welzmüller dazugeholt. Bereits am Donnerstag, 12. Juli, bestreiten die »kleinen Bayern« das Eröffnungsspiel der Saison beim VfB Eichstätt. Anstoß ist um 18.45 Uhr, Sport 1 überträgt das Spiel live im TV.
In der gewohnten Mischung aus einstigen Zweitligisten (Schweinfurt, Bayreuth, Burghausen, Aschaffenburg), Dorfclubs (Pipinsried, Schalding-Heining, Buchbach) und Profireserven wollen sich auch zwei Mannschaften aus dem Landkreis München behaupten. Der VfR Garching hat in der Vorsaison mit einem überraschenden vierten Platz das beste Resultat seiner Historie eingefahren, muss nun aber die Abgänge von Manuel Eisgruber, Dusan Jevtic und Semi Belkahia verkraften. Garching startet am Samstag, 14. Juli, um 13 Uhr mit einem schwerem Auswärtsspiel beim TSV 1860 Rosenheim.
Nach drei Jahren Abwesenheit spielt auch der SV Heimstetten wieder in der Regionalliga Bayern. Die Mannschaft aus der Gemeinde Kirchheim muss allerdings künftig auf Bayernliga-Torschützenkönig Sebastiano Nappo verzichten, der zum FC Augsburg wechselte. Neu im Kader ist Defensivspezialist Tim Schels, der 2017/18 für die SpVgg Unterhaching dreimal in der 3. Liga spielte. Wie für einen Aufsteiger üblich, lautet das Saisonziel beim SVH zunächst »Klassenerhalt«.
Änderung am 11.7.2018, 13.24 Uhr: Das erste Spiel des SV Heimstetten am 13. Juli wurde abgesagt, da ein Spieler des Gegners SV Schalding-Heining tot aufgefunden wurde.
Mischt Türkgücü die Bayernliga auf?
Auch die Bayernliga Süd startet am Wochenende in die neue Saison. Das erste Spiel bestreiten am Freitag, 13. Juli, um 18.30 Uhr die SpVgg Hankofen-Hailing und der TSV 1860 München II. Neben den Löwen ist mit Türkgücü-Ataspor eine zweite Münchner Mannschaft eine Liga vertreten. Der finanzstarke Aufsteiger, der seine Heimspiele im Sportpark Heimstetten austragen wird, setzt auf mehrere Ex-Profis der SpVgg Unterhaching (Luka Odak, Yasin Yilmaz, Stephan Thee, Sebastian Mitterhuber). Türkgücü hat als Fernziel den Aufstieg in die Regionalliga ausgegeben.
Ebendort spielte der FC Unterföhring in der vergangenen Saison, stieg aber als Tabellenletzter gleich wieder ab. Jetzt muss die Mannschaft aus der Mediengemeinde einen kompletten Umbruch verkraften. Viele der Neuzugänge kommen aus unteren Ligen. Beim Unterföhringer Nachbarn FC Ismaning gab es mit Ex-Profi Angelo Hauk (49 Spiele in der 3. Liga), dem jungen Angreifer Endurance Ighagbon aus Nigeria oder Robin Volland, dem Bruder des deutschen Nationalspielers und früheren Löwen Kevin Volland, interessante Verpflichtungen.
Mit TuS Holzkirchen, TSV Dachau 1865 und SV Pullach sind in der Bayernliga Süd noch drei weitere Mannschaften aus der Region München vertreten. Neu in der Liga ist der schwäbische TSV Nördlingen in Fankreisen bekannt als Heimatverein von Stürmerlegende Gerd Müller.
Die Saison 2018/19 startet am Donnerstag auch in der Landesliga Südost, wo unter anderen FC Deisenhofen, FC Moosinning, SE Freising, TSV Grünwald, TSV Neuried und VfB Hallbergmoos um Punkte und Tore kämpfen. B. Schuldt