Als scheinbar lautlose Schatten huschen sie über den dämmrigen Himmel. Handflügler, wie sie aus dem Lateinischen übersetzt heißen, besser bekannt als Fledermäuse. Sie sind die wahren Herrscher der Nacht.
Erlebnisse aus der Tierwelt rund um München & Ausflugstipps für Tierfreunde
Entgegen ihrem Ruf als Mini-Draculas saugen die in Bayern heimischen Fledermäuse kein Blut, sondern machen vor allem Jagd auf Insekten. Rund um das letzte Augustwochenende am 25. und 26. August lädt der der LBV bereits zum 22. Mal im Rahmen der Europäischen Batnight dazu ein, die Welt der nächtlichen Himmelsstürmer mit allen Sinnen kennenzulernen und dabei mehr über die Tiere zu erfahren. Bei den insgesamt 31 verschiedenen bayernweiten Veranstaltungen ist garantiert für jeden etwas dabei: Exkursionen mit dem Bat-Detektor, Fledermausinfostände oder Feste mit Spiel und Spaß für Groß und Klein.
In München findet am Samstag, 25. August, ein Fest im Englischen Garten statt, von 14 bis 18.30 Uhr am Rumford Schlössl in der Nähe des Chinesischen Turms. Klein und Groß erwartet dort Spiele, Bastelaktionen und viel Spaß für Groß und Klein. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Am Abend findet dann um 19.15 Uhr noch eine Fledermausführung statt, die für Familien, Kinderwagen und auch Rollstuhl geeignet ist. Treffpunkt für die Führung: Chinesischer Turm (Bus 54 Richtung Lorettoplatz). Dauer: etwa 1,5 Stunden, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Im Rahmen der BayernTourNatur finden im September weitere Familiengeeignete Fledermaus-Exkursionen im Englischen Garten statt, zur »Nacht der Umwelt«: Freitag, 14. September, und Samstag, 15. September, jeweils von 18.30 Uhr bis 20 Uhr. Entfällt bei starkem Regen oder Wind.
Wer Fledermäuse in der Dämmerung entdecken will, muss sehr aufmerksam sein. Die schwarzen Silhouetten der wendigen Flugkünstler am dunkler werdenden Nachthimmel, sind nicht immer leicht zu erkennen. »Einfacher geht es auf geführten Fledermauswanderungen, bei denen Interessierte die Tiere mit Hilfe von Ultraschall-Detektoren aufspüren können«, so LBV-Biologin Anne Schneider. Dabei macht der Bat-Detektor die ultrahochfrequenten Rufe der Tiere hörbar.
Im Rahmen der 22. Internationalen Fledermausnacht werden in mittlerweile über 35 Ländern Veranstaltungen zu Fledermäusen angeboten. Bayernweit ermöglicht der LBV bis in den September hinein spannende Einblicke in das Leben der fliegenden Kobolde.
23 bedrohte Fledermausarten in Bayern
In Bayern gibt es insgesamt 23 Fledermausarten, von denen alle als gefährdet gelten. Mit der Batnight macht der LBV auf die Bedrohung der außergewöhnlichen Tiere aufmerksam. Hauptursache für die Gefährdung der heimischen Fledermausarten ist der Verlust von geeigneten Lebensräumen. Alte Baumbestände, die in ihren Höhlen und Ritzen vielfältigen Unterschlupf gewähren, verschwinden zunehmend. Ritzen, Fugen und Spalten, die durch die Modernisierung von Fassaden und Dächern verloren gehen, sollten durch frühzeitig geplante Ersatzmaßnahmen an gleicher Stelle ersetzt werden, fordert der LBV. So sieht es auch das Bundesnaturschutzgesetz vor. Zudem reduziert der Einsatz von Pestiziden Insekten als Nahrungsmittel für Fledermäuse oder vergiftet die Tiere über die Nahrungskette selbst. Zum Schutz der Tiere kann aber nahezu jeder beitragen. Schon ein paar Blumen auf dem Balkon oder die Gestaltung von insektenreichen Gärten, zum Beispiel mit heimischen Sträuchern statt einer Thuja-Hecke, hilft den heimischen Fledermäusen.