Was haben die Schleißheimer Kanäle und das Olympiadorf gemeinsam? Beides sind eingetragene Denkmäler, die nach denselben Kriterien geschützt werden. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege (kurz BLfD) nimmt es sich zur Aufgabe und Verantwortung, »die Zeugnisse der Vergangenheit zu bewahren, auch, indem wir erklären und informieren«, so Dorothee Ott von der dortigen Pressestelle.
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Tag des offenen Denkmals in und um München und den Landkreisen Am 9. September 2018 »Entdecken, was uns verbindet«
9. September ist Tag des offenen Denkmals
Darum geht es auch beim Tag des offenen Denkmals am 9. September. Er findet seit 25 Jahren statt und erreicht deutschlandweit jedes Jahr rund fünf Millionen Menschen. »Das ist Werbung für unsere Belange und vor allem positiv zu sehen«, freut sie sich. Koordiniert wird der Tag von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz in Bonn. Das BLfD beteiligt sich auch mit einer ganzen Reihe an Veranstaltungen am Tag des offenen Denkmals.
Was wird überhaupt als Denkmal definiert?
»Ein Denkmal ist eine vom Menschen geschaffene Sache, deren Erhaltung aufgrund ihrer geschichtlichen, künstlerischen, städtebaulichen, wissenschaftlichen oder volkskundlichen Bedeutung im Interesse der Allgemeinheit liegt«, heißt es im Artikel 1 des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes. Wer ein Denkmal verändern möchte, braucht dafür eine denkmalrechtliche Erlaubnis. Die Bayerische Denkmalliste unterscheidet dabei nicht nach qualitativ höher- oder minderwertigeren Denkmälern. Es gibt allerdings einen Status, der gewissermaßen zusätzlichen Schutz verspricht: die Eintragung in die »Haager Liste«. »Sie listet Anlagen auf, die im Falle eines bewaffneten Konflikts unter besonderem Schutz stehen etwa die Bayerische Staatsbibliothek oder die Residenz«, so Ott.
Wie alt muss ein Denkmal sein?
Es muss schlichtweg »aus vergangener Zeit stammen«, so Ott. »Damit ist der zeitliche Abstand von etwa einer Generation, sprich rund 30 Jahren, gedacht. Es können also auch verhältnismäßig neue Bauten zum Denkmal werden beispielsweise der Olympiapark oder die Wohnanlagen wie Orpheus & Eurydike oder der Fuchsbau in Schwabing. »Es gibt aber immer wieder alte Bauten, die aus städtebaulicher Sicht sicherlich erhaltenswert sind, die aber nicht in ausreichendem Umfang erhalten sind, um als Einzeldenkmäler in die Denkmalliste eingetragen zu werden so etwa die ehemalige Tierklinik an der Königin-straße.«
Was macht die Denkmalpflege?
»Entscheidend ist für uns die Frage: Was ist ein Denkmal und wie gehen wir damit um?«, so die Pressesprecherin. Seit der Gründung des Amtes 1908 sind die Führung der Denkmalliste und die Beratung von Eigentümern, Planern und Institutionen ihre Hauptaufgaben. Sie sind Ansprechpartner für alle Fragen zu Bau- und Bodendenkmälern. Sie beraten, wenn ein denkmalgeschütztes Haus umgebaut oder renoviert werden soll und begleiten archäologische Ausgrabungen. Die Denkmalpflege ist die zentrale Fachbehörde des Freistaats für Denkmalschutz und Denkmalpflege. »Wir sind Dienstleister für das kulturelle Erbe Bayerns und die Menschen, die damit zu tun haben. Das BLfD informiert, berät und unterstützt und ist für alle fachlichen Fragen zuständig.
Das Gesamtprogramm mit allen offenen Denkmälern ist unter www.tag-des-offenen-denkmals.de abrufbar. Am Tag des offenen Denkmals ist auch der Münchner Norden vielfach vertreten. Es wird Führungen und jede Menge Wissenswertes zu den spannendsten Denkmälern geben.