Das Projekt “BabyBedenkZeit“ soll helfen, Jugendliche im Hinblick auf eine spätere mögliche Mutter- oder Vaterschaft zu sensibilisieren, sie zu befähigen, eine verantwortungsvolle Entscheidung für ihre Zukunftsplanung zu treffen und ernsthafter mit dem Thema Verhütung umzugehen. Fünf Schülerinnen von der Mittelschule an der Schleißheimer Straße nahmen an dem Projekt teil.
Dabei wird mittels einer Puppe der Umgang mit einem Baby simuliert. „Wichtig ist“, betont Projektleiterin Frau Lanfranco, „dass die „BabyBedenkZeit“ nicht als Wickelkurs oder Babyführerschein verstanden wird.“ Im Zentrum des Projekts steht dabei die hochtechnisierte Puppe, also das zu versorgende „Kind“. Mit Hilfe eines Mikrochips zeichnet die Puppe auf, wie mit ihr umgegangen wird: Wie wird die Puppe versorgt? Wie einfühlsam wird mit ihr umgegangen? Welcher Temperatur wird sie ausgesetzt? Etwa Melisa aus der 9. Klasse war als eine der Probandinnen mit ganzem Herzen bei der Sache. Sie und Bara, beide 15, nannten ihre Puppen Leyla und Hayat. Bara berichtet, dass sie teils gar nicht geschlafen habe, da Leyla die ganze Nacht hindurch viel forderte. „Das Baby verändert definitiv den Alltag“, äußert sich dazu Melisa. Bara fühlte sich zu Beginn extrem unter Druck gesetzt: „Selbst wenn ich nur kurz unter der Dusche war, dachte ich die ganze Zeit an mein Kind und beeilte mich extra.“ Als sie einmal nicht wusste, was sie tun sollte, rief sie bei der Projektleitung an, die eine 24-stündige Rufbereitschaft für den Notfall eingerichtet hatte. Das Kind ließ sich zwar wieder beruhigen, die Schülerin erfuhr aber aus erster Hand, welche Probleme mit einem Baby auftreten können, wenn man nicht genau weiß, was es benötigt. Es ist Teil des Projekts, den Jugendlichen bei Belastungssituationen zu helfen, damit sie lernen, verantwortlich und aufmerksam nicht nur mit dem Baby, sondern auch mit ihren eigenen Grenzen und Bedürfnissen umzugehen.
Die Mädels sind sich einig, dass sie das Projekt „BabyBedenkZeit“ auf jeden Fall weiterempfehlen würden. Beide gehen nach eigener Aussage nun reflektiert mit dem Thema Verantwortung und Verhütung um. Das Projekt sensibilisierte sie dafür, bewusste Entscheidungen über den eigenen Körper zu treffen. Aber von einer Abschreckung vom eigenen Kinderkriegen sind beide weit entfernt. Beide denken im Übrigen, dass das Projekt den Jungen auch gut tun würde.
Auch der Rektor der Mittelschule an der Schleißheimer Straße, Klaus Petri, ist mit dem Verlauf des Projekts sehr zufrieden. Es soll auch in Zukunft an seiner Schule stattfinden. Und hoffentlich auch an vielen anderen Münchner Schulen.
Bei Interesse an dem Projekt gibt es weiterführende Informationen auf der Website
www.hpkj-ev.de