„Mahler und die Musik des Fin de siècle“ ist das Thema einer 14-tägigen Vortragsreihe ab 8. Oktober mit Musikaufführungen zu Gustav Mahler von Prof. Dr. Theodor Schmitt an der Hochschule München.
Die heute überaus populäre Musik von Gustav Mahler (1860-1911) wurde erst seit den 60er Jahren einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Vor allem Luchino Viscontis legendäre Verfilmung der Thomas-Mann-Novelle „Tod in Venedig” mit dem Adagietto aus Mahlers 5. Symphonie trug dazu bei. Mahlers Symphonien bilden den Abschluss der klassisch-romantischen Symphonietradition des 19. Jahrhunderts, fügen sich aber nicht nahtlos in diese Tradition. Voller stilistischer Brüche und Widersprüche wechseln sich menschlich anrührende Klänge ab mit martialischen, ja vulgär anmutenden Themen. Sie spiegeln die zerrissene Welt des Fin de siècle, einer Welt, geprägt durch die industrielle Revolution mit ihrem unerschütterlichen Fortschrittsglauben, aber auch großem sozialen Elend. Mahlers Musik nimmt wehmütig Abschied von der „guten alten Zeit” und leitet mit überwältigenden Klängen die musikalische Moderne des 20. Jahrhunderts ein.
Im Mittelpunkt der Vortragsreihe stehen Mahlers Symphonien, erläutert durch zahlreiche Musik- und Bildbeispiele, Darstellungen am Klavier sowie Informationen zu Mahlers Biografie, Epoche und der Musik von Mahlers Zeitgenossen.
Die Vortragsreihe findet dienstagabends 14-tägig in der Hochschule München statt. Auch Musikinteressierte ohne Vorkenntnisse sind willkommen. Die Veranstaltung ist kostenfrei. Zeit: Dienstag, 8. Oktober 2019 bis 7. Januar 2020, jeweils 18 Uhr, alle 14 Tage; Ort: Großer Hörsaal G.001, Lothstraße 34, Hochschule München. Am 3. Dezember findet ein Gesprächskonzert mit Liedern von Mahler statt, interpretiert von Anni Micheli (Sopran) und Jussi Järvenpää (Bariton).