Der zehnte Todestag von Dominik Brunner am 12. September war auch für die Johanniter ein besonderer Tag. Denn das 2009 entstandene Johanniter-Kinderhaus in der Görzer Straße 115 wurde 2017 mit Hilfe der nach dem Tod Brunners entstandenen Dominik-Brunner-Stiftung von 30 auf über 112 Plätze erweitert. Seitdem trägt es auch einen neuen Namen: Dominik-Brunner-Haus der Johanniter. Hier werden Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien gefördert.
„Wir setzen uns dafür ein, dass auch Kinder aus benachteiligten Familien eine Schule besuchen können, die ihrer Begabung entspricht“, sagt Einrichtungsleiterin Renate Schemann. „Durch individuelle Fördermaßnahmen im schulischen und sozial-emotionalen Bereich wollen wir den Teufelskreis aus Armut, geringer Bildung und fehlenden Zukunftschancen durchbrechen.“ Die Sonderpädagogin und ihr 40-köpfiges Team sind dabei sehr erfolgreich. „Die Mehrheit der von uns geförderten Grundschulkinder erhalten eine Empfehlung für die Orientierungsschule, Realschule oder das Gymnasium“, freut sich Schemann.
Mit dem Schul- und Kindergartenjahr 2016/2017 wurde das 2009 gegründete Johanniter Kinder- und Jugendhaus zum Dominik-Brunner-Haus der Johanniter. Die Dominik-Brunner-Stiftung finanzierte und realisierte einen großen Erweiterungsbau neben dem bestehenden Gebäude in Ramersdorf und sagte eine langfristige finanzielle Unterstützung der pädagogischen Arbeit zu. Durch die Erweiterung stehen seither 112 Plätze für Kinder im Alter von einem bis 16 Jahren zur Verfügung. 22 Plätze in der Kinderkrippe bzw. dem Kindergarten, 48 Plätze für Kinder in den vier Grundschulgruppen und 32 Plätze in zwei Gruppen für Kinder und Jugendliche auf weiterführenden Schulen.
Ergänzend zur Förderung der Kinder bieten die Johanniter seit Herbst 2018 mehrmals pro Woche eine Beratung für Eltern an deren Kinder nicht im Dominik-Brunner-Haus der Johanniter betreut werden. Primär bei Fragen zur Entwicklung der Kinder, zu Schulabschlüssen, bei Schwierigkeiten in der Schule, etwa bei einem Schulwechsel, bei schlechten Noten oder bei Diagnosen wie ADS oder ADHS. Und manchmal sind es auch Fragen, die nicht unmittelbar mit den Kindern zu tun haben. „Wenn Eltern Unterstützung bei Schwierigkeiten im Beruf oder bei der Kommunikation mit Ämtern benötigen, helfen wir auch. Denn das kann die ganze Familie belasten“, weiß Renate Schemann.
Der deutsche Manager Dominik Brunner hatte am 12. September 2009 am S-Bahnhof Solln eine Gruppe Jugendlicher angegriffen, die zuvor andere Jugendliche überfallen, Geld gefordert und ihnen Schläge angedroht hatten. Bei der anschließenden Auseinandersetzung wurde Brunner schwer verletzt und starb später im Krankenhaus.