Veröffentlicht am 11.12.2023 16:39

Daten laufen, nicht die Bürger


Von red
Andrea Deller, die erste Braut im 1998 neu gegründeten Standesamt, zeigt hier ihre Hochzeitsfotos.  (Foto: KVR)
Andrea Deller, die erste Braut im 1998 neu gegründeten Standesamt, zeigt hier ihre Hochzeitsfotos. (Foto: KVR)
Andrea Deller, die erste Braut im 1998 neu gegründeten Standesamt, zeigt hier ihre Hochzeitsfotos. (Foto: KVR)
Andrea Deller, die erste Braut im 1998 neu gegründeten Standesamt, zeigt hier ihre Hochzeitsfotos. (Foto: KVR)
Andrea Deller, die erste Braut im 1998 neu gegründeten Standesamt, zeigt hier ihre Hochzeitsfotos. (Foto: KVR)

Das Standesamt München feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen. Seit der Gründung 1998, mit der Zusammenlegung der vier Münchner Standesämter, ist es das größte seiner Art in Deutschland. Oberbürgermeister Dieter Reiter unterstrich in einem Gespräch mit Pressevertretern im Trausaal 2 in der Ruppertstraße 11 die Wichtigkeit des Standesamts München: „Die Vereinigung der vier Münchner Standesämter zu einem zentralen großen Standesamt ... war vor 25 Jahren alles andere als einfach und wie immer, wenn man etwas verändert, gab es auch Kritik. Aber das ist lange her und heute will sich niemand mehr vorstellen, was es damals bedeutete, als zum Beispiel Heiratswillige von Amt zu Amt rennen mussten, um die notwendigen Dokumente bei den unterschiedlichen Standesämtern zu besorgen. Ziel war es deshalb, die Daten laufen zu lassen und nicht die Bürgerinnen und Bürger. Und das ist mit der Zusammenlegung hervorragend gelungen.“

2000 gleichgeschlechtliche Ehen geschlossen

Auch die Kreisverwaltungsreferentin Dr. Hanna Sammüller-Gradl würdigte in ihrem Beitrag die Bedeutung des Standesamts: „Von der Digitalisierung der Beurkundungsprozesse bis hin zur Einführung geschlechtergerechter Sprache und Sensibilisierung im Umgang mit trans*, inter* und nicht-binären Personen: Es gibt viele Lebensbereiche, die das Standesamt abdeckt.” Ihre Mitarbeiter*innen im Standesamt seien wahre Multitalente, sagte sie. Und weiter:”Wir werden auch die nächsten 25 Jahre dafür nutzen, die digitalen und analogen Services für die Bürger*innen kontinuierlich zu verbessern.” Seit seiner Zentralisierung hat das Standesamt München mehr als 109.366 heterosexuelle und 2.119 gleichgeschlechtliche Ehen (Stand Dezember 2023) geschlossen. Andrea Deller, die erste Braut im damals neu gegründeten Standesamt, erinnerte sich: „Es war aufregend, als erstes Paar inmitten dieses Medientrubels getraut zu werden. Ich erinnere mich mit Freude an diesen schönen Tag zurück.”

Die Registrierung gleichgeschlechtlicher Paare als Lebenspartner vor rund 15 Jahren war ein weiterer Meilenstein für das Standesamt München. Bis zur Einführung der Ehe für alle 2017 hat das Standesamt 1.801 gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften geschlossen. Sylvia Hufnagel und Andrea Stefaniak, das erste weibliche gleichgeschlechtliche Paar, das eine Lebenspartnerschaft einging, teilten ihre Erinnerungen: „Wir erinnern uns gut an diesen surrealen Moment, als wir endlich verheiratet worden sind. Das war ein wunderbarer Tag für uns.“
Das Standesamt München richtet seinen Blick auch schon in die Zukunft. In Vorbereitung auf das am 1. November 2024 in Kraft tretende Gesetz über die Selbstbestimmung des Geschlechtseintrags bereitet es sich schon jetzt darauf vor, um den Kund*innen ab der Einführung helfen zu können.

north