Veröffentlicht am 29.04.2024 08:33

Tödlicher Radunfall in Trudering: ADFC fordert Maßnahmen


Von red
Unfälle mit getöteten Radfahrenden kommen leider in München immer wieder vor. An die Opfer erinnern sogenannte Ghostbikes an den Unfallstellen. (Archivbild: bas)
Unfälle mit getöteten Radfahrenden kommen leider in München immer wieder vor. An die Opfer erinnern sogenannte Ghostbikes an den Unfallstellen. (Archivbild: bas)
Unfälle mit getöteten Radfahrenden kommen leider in München immer wieder vor. An die Opfer erinnern sogenannte Ghostbikes an den Unfallstellen. (Archivbild: bas)
Unfälle mit getöteten Radfahrenden kommen leider in München immer wieder vor. An die Opfer erinnern sogenannte Ghostbikes an den Unfallstellen. (Archivbild: bas)
Unfälle mit getöteten Radfahrenden kommen leider in München immer wieder vor. An die Opfer erinnern sogenannte Ghostbikes an den Unfallstellen. (Archivbild: bas)

Am Freitag, 26. April, gegen 15 Uhr, erfasste ein Lkw-Fahrer in der Kreillerstraße, kurz vor der Bajuwarenstraße, bei einem Spurwechsel eine Radfahrerin, die in Richtung Haar fuhr. Die 65-Jährige wurde bei dem Zustammenstoß so schwer verletzt, dass sie noch an der Unfallstelle verstarb. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) München hatte genau diesen Radfahrstreifen bereits bei dessen Bau im Jahr 2019 scharf kritisiert - und fordert jetzt die Stadt auf, die Stelle unverzüglich umzubauen.

„So riskiert die Stadt München Tote”

Der Lkw-Fahrer wollte auf die Rechtsabbiegerspur wechseln. Zwischen der Geradeaus- und der Rechtsabbiegerspur liegt der Radfahrstreifen, auf dem die Getötete ordnungsgemäß fuhr. „Radfahrstreifen in Mittellage gefährden Radfahrende massiv, besonders auf großen Straßen mit Schwerlast- und Busverkehr”, erklärt Andreas Schön, 1. Vorsitzender des ADFC München: „Lkw, Busse und Autos müssen den Radweg überqueren, um auf die Rechtsabbiegespur zu kommen. Wer so etwas baut, stellt den möglichst schnellen Verkehrsfluss von Kraftfahrzeugen über die Verkehrssicherheit von Radfahrenden. So riskiert die Stadt Tote – wie sich leider jetzt gezeigt hat. Oberbürgermeister Dieter Reiter muss endlich die Sicherheit und Gesundheit der Radfahrenden priorisieren und die Interessen des Kfz-Verkehrs hintenanstellen.“
2019 hatte die Stadt nach Angaben des ADFC den vorhandenen alten Radweg entfernt, um eine gesonderte Abbiegespur für den Autoverkehr bauen zu können. In diesem Zusammenhang wurde auch der Radfahrstreifen in Mittellage angelegt. Angeblich sollten Radfahrende so vor Rechtsabbiegern sowie vor den Tankstellenausfahrern geschützt werden. Tatsächlich sei es der Stadt darum gegangen, die „Leistungsfähigkeit des Knotenpunkts Bajuwarenstraße/Kreillerstraße/Wasserburger Landstraße weiterhin zu gewährleisten” – wie es auch in der damaligen Beschlussvorlage festgehalten wurde, kritisierte der ADFC schon damals.

Radfahrstreifen falsch ausgeführt

Am Unfallort in der Kreillerstraße sei zudem der Radfahrstreifen in Mittellage falsch ausgeführt worden, erläutert der ADFC weiter: Der Radweg führe zunächst im Seitenraum hinter einer Baumreihe und werde erst unmittelbar im Bereich der Kreuzung auf die Fahrbahn geführt. „Autofahrer, die die Strecke nicht kennen, rechnen nicht damit, dass plötzlich Radfahrende auf die Fahrbahn gelotst werden”, teilt der Verein mit. Zugleich befindet sich dort die Zufahrt einer Tankstelle - eine unübersichtliche Situation, die Kfz-Lenker überfordern kann.
Am Mittwoch, 15. Mai, soll wieder ein „Ride of Silence“ im Gedenken an die im Verkehr getöteten Radfahrenden stattfinden. Details will der ADFC München noch bekanntgeben.

north