Bei hohen Temperaturen und anhaltender Trockenheit sollten Grünflächen nicht gemäht werden. Das höhere Gras schützt den Boden vor Verbrennung. Natur ist nicht immer ordentlich – das sieht man diesen Sommer beispielsweise wieder auf dem Grünanger „Auf der Heid“ in Neubiberg, wo das Gras auf zwei großen Flächen höher wachsen darf und nur zweimal im Jahr gemäht wird. Dies hat gleich mehrere Hintergründe.
Wird bei langanhaltender Trockenheit in Verbindung mit hohen Temperaturen gemäht, so erleidet der plötzlich freigelegte Rasen darunter einen Sonnenbrand. Zu Vergleichen ist dies mit einem Tag am Strand. Halten wir uns im Schatten eines Sonnenschirmes auf, so geht es uns gut. Sobald wir uns aber für längere Zeit in die pralle Sonne legen, gehen wir abends mit einem schmerzhaften Sonnenbrand nach Hause. Unseren Grünflächen ergeht es ganz ähnlich.
Das hohe Gras fungiert also als eine Art Sonnenschirm und spendet dem bodennahen Bewuchs Schatten. Erst wenn der Himmel für mehrere Tage bedeckter und die Temperaturen wieder etwas niedriger sind, kann guten Gewissens gemäht werden.
Außerdem bieten Wiesen, die nicht raspelkurz gemäht werden, einen sehr wichtigen Lebensraum für allerlei Insekten wie Laufkäfer, Heuschrecken, Schmetterlinge und viele weitere, welche wiederum als Nahrungsquelle für Vögel dienen. Auch fungieren solche Wiesenflächen als sogenannte Trittsteine, über welche sich die verschiedenen Tier- und Pflanzenarten durch Wanderung ausbreiten können und so einem genetischen Verinselungseffekt vorgebeugt werden kann.
Bei Fragen zum Thema Grünflächenpflege erreichen Interessenten das Amt für Umwelt- und Naturschutz unter der Tel. 60012-952 oder per E-Mail: umwelt@neubiberg.de