Veröffentlicht am 28.12.2005 00:00

Au/Haidhausen · Mehrere heiße Eisen im fünften Bezirk


Von red

Anfang April ging das Parkraummanagement für Au-Haidhausen an den Start: erst in Teilen Haidhausens und bis zum Sommer Zug um Zug in der Au. Das soll endlich mehr Parkplätze für die Anwohner garantieren. Und das hat auch funktioniert.

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Nach zwei Jahren Planungen und Bürgerinformationsveranstaltungen gab es aber kurz vor und gleich nach Beginn noch einige Aufregung auf Seiten der Bewohner: einige bemängelten mangelnde Informationen, andere aus der unteren Au befürchteten durch die schrittweise Umsetzung einen Art Parktourismus.

In Sachen Isarrenaturierung zwischen Braunauer Eisenbahnbrücke und dem Deutschen Museum hat sich der Bezirksausschuss Au-Haidhausen am 14. Dezember zu den überarbeiteten Plänen geäussert und bemängelt, warum der jetzige Entwurf im Übergang zur kleinen Isar so gravierend von den vorhergehenden Plänen abweichen konnte, obwohl doch einstimmig vom Stadtrat so beschlossen. Der Übergang zur kleinen Isar entspräche in keiner Weise dem sogenannten Realisierungsentwurf, der als Ergebnis des Konsensverfahrens im März 2005 vom Stadtrat beschlossen wurde, hat der BA einstimmig befunden.

Unangenehm ins Auge sticht dem BA eine parallel zur Reichenbachbrücke und senkrecht zum bestehenden Corneliuswehr »unorganisch in den Talraum hineingeschobene Betonterrasse«. »Der Planungsprozeß ist noch gar nicht abgeschlossen«, entgegnet Jürgen Marek, Sprecher des Baureferats. Der dem BA vorgelegte Vorschlag sei eine von verschiedenen Planungsvarianten. »Wir haben aber aus dem Hochwasser im August die Lehre gezogen, dass es eine massive Sicherung geben soll«, verteidigt Marek die »Betonterrasse«. Deshalb wurde unter anderem die Stärke der Ufersicherung erhöht.

Beim Bau der zweiten S-Bahn-Stammstrecke, wird speziell Haidhausen rund um die Kirchenstraße unter den mehrjährigen Bauarbeiten zu leiden haben. Im Rahmen des Anhörungsverfahrens konnten Stadt und Bürger Einwände erheben. Nach Schätzungen des Planungreferats gingen insgesamt etwa 1.000 Einwendungen ein. Sämtliche Forderungen des BA Au-Haidhausen wurden eins zu eins in die vom Stadtrat beschlossene Stellungnahme übernommen. Im Januar findet die Erörterung für den Planungsabschnitt 2 (Hauptbahnhof bis Isar) statt, die Termine für den Planungsabschnitt Haidhausen werden wohl frühestens im Februar, möglicherweise auch erst im März stattfinden.

Im Herbst beklagten sich Anwohner und Geschäftsleute über verstärkte Probleme mit Suchtkranken auf Haidhauser Straßen und Plätzen, besonders rund um den Orleansplatz. Grund: Die Polizei hatte an anderen Plätzen der Stadt Treffpunkte der Drogenszene »gesprengt«. Videoüberwachung am Orleansplatz, wie von manchen gefordert, ist aus Sicht der Polizei aber zu teuer und das sei hier auch nicht nötig. Die perfekte Lösung gibt es ohnehin nicht, so der allgemeine Tenor.

Der BA 5 verlangt nun mehr Personenkontrollen zum Schutz der Spielplätze, mehr Streetworkstellen, härteres Vorgehen der Polizei und ein Konzept zur Entschärfung von Konfliktschwerpunkten. Der BA allein könne aber nicht viel tun, außer: räumlich Konkurrenz schaffen, damit die Szene nicht so dominant wird. Weiterhin sollen auf dem Orleansplatz aber Veranstaltungen stattfinden, hat der BA beschlossen.

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