München Wolfgang Amadeus Mozart, dessen 250. Geburtstag wir in diesem Jahr feiern, hinterließ zwei große unvollendete Werke der Kirchenmusik: Die große Messe c-Moll und das Requiem d-Moll. Während die Arbeit am Requiem durch seinen frühen Tod im Dezember 1791 zum Stillstand kam, brach er die Komposition der großartigen c-Moll-Messe bereits nach 1783 ab.
Die Teile Kyrie und Gloria und weitere vereinzelte Abschnitte sind fast vollständig überliefert, der für eine Messe unverzichtbare Rest (größter Teil des Credo und Agnus dei) fehlt hingegen. Mozarts ehrgeizigste Messenkomposition und die einzige Messe vergleichbarer Größe zwischen Bachs h-Moll-Messe und der Missa solemnis von Beethoven blieb ein Fragment. Ergänzungsversuche gab es zwar immer wieder, sie konnten aber wenig überzeugen.
Der amerikanische Musikwissenschaftler, Pianist und Mozart-Kenner par excellence, Robert Levin, hat den vorhandenen Stimmensatz revidiert und ihn mit Material aus Mozarts Hand ergänzt. So entstand die c-Moll-Messe erstmals als geschlossenes Werk, das im Januar 2005 in New York eine weltweit beachtete Uraufführung erlebte: Ein zum Teil verblüffendes Klangerlebnis mit bekannten Melodien in neuem Licht.
Erstmals wird diese auf neuesten Mozart-Erkenntnissen beruhende Vervollständigung der Messe in München live aufgeführt. Der Münchner MotettenChor präsentiert die Levin-Fassung innerhalb seines fünfteiligen Konzertzyklus Missa - die großen Messen des Glaubens am 9. April um 20 Uhr im Herkulessaal. Partner des Chores sind das auf Originalinstrumenten der Mozartzeit spielende Orchester La Banda und ein hochkarätiges Solisten-Quartett. Die Leitung hat Hayko Siemens
Karten gibt es im Vorverkauf unter Telefon 98 29 28 27 und ab 19 Uhr an der Abendkasse.