Unglaubliche Schneepremiere an der Isar: Ab 7. Januar wird der alte Müllberg im Münchner Norden zur beinahe pompösen Skiarena Fröttmaninger Berg. Im vergangenen Winter musste der federführende Münchner Skiverband für dieses Projekt viel Überzeugungsarbeit leisten und scheiterte schließlich am Schneemangel. Heuer hingegen scheint das Wetter mitzuspielen und auch bei den Entscheidern in der Stadt wurde der Skilauf an der Isar schnell und unbürokratisch abgenickt.
Skifahren in Fröttmaning
Skifahren in Fröttmaning Themenseite zum geplanten Skiparadies auf dem Fröttmaninger Müllberg
Vermutlich haben sie inzwischen erkannt, dass ein Skiberg einem Bewerber für die Winterolympiade 2018 gut zu Gesichte steht.
Heuer stehen die Signale wirklich auf Schnee, freut sich Axel Müller, Vorsitzender des Skiverbands München. Richtig heiß sei er inzwischen aufs Skifahren ebenso wie viele Münchner, die ihn fragen, wann es denn endlich so weit sei mit dem Skigebiet Fröttmaninger Berg, einem Projekt, das er seit eineinhalb Jahren verfolgt.
Am 7. Januar kann er seit wenigen Tagen mit Hinweis auf den Bescheid der Stadt antworten. Auch der Wintersport-Lobbyist Müller verweist auf die laufende Olympiabewerbung: Es ist gut für die Stadt, wenn sechs Wochen lang Ski gefahren werden darf, wenn die Stadt zeigen kann, dass sie ein echter Wintersport-Ort ist.
Eine 250 Meter lange Piste wird am Müllberg präpariert werden, der Hang ist sogar so steil, dass wir ihn als rote Piste ausweisen müssen, sagt Müller. Zwei provisorische Seillifte werden die Sportler 65 Meter in die Höhe ziehen, fast bis zum Gipfel des Bergs; die Talstation wird zwischen der alten Fröttmaninger Kirche und der modernen Kunstkirche liegen.
Der Spaß kostet die Stadt übrigens keinen Cent: Der Skiverband zahlt 50.000 Euro und hat zudem Sponsoren organisiert. Schneekanonen und Pistenraupen werden von den Herstellerfirmen gestellt, die Lifte kommen vom Ski- und Bergbahnverbund Alpen Plus. Der Fröttmaninger Skilauf dient der Nachwuchsförderung im Skisport, erklärt Alpen Plus-Sprecher Manfred Küpper die Unterstützung. Sein Verbund plant übrigens auch, den Münchner Berg künftig mit seinen bisherigen fünf Skigebieten zu vernetzen.
Kosten wird der Schneespaß fünf Euro pro Stunde, geplant sind aber auch Punktekarten. Müller geht davon aus, dass am Vormittag Schulklassen, am Nachmittag Skivereine und abends Berufstätige auf der Piste stehen. Und das soll, wenn es nach Müller geht, längst nicht alles gewesen sein: er will die Stadt nach dem diesjährigen Probelauf davon überzeugen, einen Sessellift zu bauen, der im Gegensatz zu den provisorischen Schleppern bis zum Gipfel des 80 Meter hohen Müllbergs fährt.
Wir könnten dann eine zweite Piste eine schwarze auf dem Nordwesthang des Hügels präparieren. Diese Piste könnte 300 Meter lang werden. Das dürfte zwar immer noch nicht reichen, um Fröttmaning fit für einen olympischen Torlauf zu machen ein Spaß für hiesige Brettlfans aber wäre es allemal.