Veröffentlicht am 02.07.2008 00:00

»Nachbarn bauen Brücken«


Von red

»Nachbarn bauen Brücken« ist das Motto am Wochenende 5. und 6. Juli, auf dem St.-Jakobs-Platz: Mitten in der Stadt, auf dem neu gestalteten St.-Jakobs-Platz findet eine der großen Veranstaltungen anlässlich des 850. Stadtgeburtstags statt.

Das Kulturreferat der Landeshauptstadt München veranstaltet ein Festwochenende, das erstmals alle Institutionen am St.-Jakobs-Platzs vereint und damit den gelungenen Auftakt einer längerfristig angelegten Kooperation markiert. Innerhalb des letzten Jahres ist das gemeinsame Festprogramm entstanden, eine Broschüre zur Geschichte des Platzes und seiner Anrainer konnte bereits im Vorfeld der Öffentlichkeit präsentiert werden. Mit vielfältigen kulturellen Beiträgen und offenen Türen zeigen alle beteiligten Nachbarn in ihrem gemeinsamen Festprogramm exemplarisch die urbane Lebens- und Arbeitswelt des neu gestalteten St.-Jakobs-Platzes im Herzen der Stadt.

Musik von Klassik bis Klezmer wird auf der Bühne geboten, unter anderem mit dem Jüdischen Orchester Jakobsplatz, der Schwesternband des Angerklosters, dem Chor und Orchester des Theresia-Gerhardinger-Gymnasiums und Franz Benton mit einem Konzert am Samstagabend open air.

Die Tanz- und Theatergruppe »Genesis« wird die Gäste ebenso begeistern wie fantasievolles französisches Straßentheater: »Monsieur Culbuto – 300 Kilogramm geballte Poesie« ist der Beitrag der Gesellschaft zur Förderung des Puppenspiels. Die neue große Ausstellung »Typisch München!« im Münchner Stadtmuseum zeigt Stadtgeschichte auf 2.400 Quadratmetern von ihrer Gründungslegende bis zur Gegenwart. »Ein gewisses Jüdisches Etwas« heißt die Aktion des Jüdischen Museums – mit einigen Überraschungen.

Führungen durch Klosterkirche und Synagoge fördern Begegnungen und Dialog. Eine hochkarätig besetzte Gesprächsrunde zum Thema »Ecclesia – Synagoga« fragt nach dem Wandel in christlich-jüdischen Beziehungen. Das Filmmuseum München präsentiert den Dokumentarfilm »Journey to Justice« über einen Münchner Juden, der nach dem Zweiten Weltkrieg als Amerikaner wieder nach Deutschland kam – der Protagonist Howard Triest wird zu Gast sein.

Das Orag-Haus ist Ausrichter der Ausstellung »Begegnung in der Kunst«. Ausgesuchte Handwerkskünstler – unter anderem Geigenbauer, Posamenter, Federkielsticker, Glasmacher – zeigen dort in Werkstätten ihr Können. Sie treten in Dialog mit Mal- und Kunstwerken von den Kleinsten aus der Sinai-Grundschule und dem Kindergarten des Angerklosters über den Leistungskurs Kunst des Anger-Gymnasiums bis zu den Seniorinnen und Senioren des Alten- und Service-Zentrums Altstadt. Eine Lichtinstallation um den Fischbrunnen taucht abends den Platz in sanftes Licht. Dazu bietet ein Bläserensemble der Orchesterakademie des Bayerischen Staatsorchesters mit einer Brunnenserenade in lauer Sommernacht musikalischen Genuss.

Kinder, Familien und Erwachsene haben reiche Auswahl an Führungen und Workshops, zum Beispiel zu Schäfflern und Morisken, Jüdischem Leben in München oder der Geschichte des St.-Jakobs-Platzes. Bei der Führung »Nationalsozialismus in München« erinnern Jugendliche aus ihrer Perspektive an die dunkelste Zeit der Stadt. Für Kinder gibt es eine hebräische Schreibwerkstatt sowie eine »Schnitzeljagd« rund um den St.-Jakobs-Platz. Bei einigen Führungen sind Voranmeldungen nötig. Weitere Informationen unter www.muenchen850.de .

zur Gesamtübersicht »850 Jahre München«

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