Veröffentlicht am 16.12.2008 00:00

Bogenhausen · Erste Annäherungsversuche


Von red
Bewohner der Rauchstraße, Fam. Fiegl (oben), R. Knapp (re.) und E. Lorenz (li.), auf Einladung des BA 13 mit Vertretern des Corps Bavaria zusammen, um Maßnahmen zur Beseitigung der Lärmbelästigungen durch die Burschenschaft zu erörtern.  (F.: ak)
Bewohner der Rauchstraße, Fam. Fiegl (oben), R. Knapp (re.) und E. Lorenz (li.), auf Einladung des BA 13 mit Vertretern des Corps Bavaria zusammen, um Maßnahmen zur Beseitigung der Lärmbelästigungen durch die Burschenschaft zu erörtern. (F.: ak)
Bewohner der Rauchstraße, Fam. Fiegl (oben), R. Knapp (re.) und E. Lorenz (li.), auf Einladung des BA 13 mit Vertretern des Corps Bavaria zusammen, um Maßnahmen zur Beseitigung der Lärmbelästigungen durch die Burschenschaft zu erörtern. (F.: ak)
Bewohner der Rauchstraße, Fam. Fiegl (oben), R. Knapp (re.) und E. Lorenz (li.), auf Einladung des BA 13 mit Vertretern des Corps Bavaria zusammen, um Maßnahmen zur Beseitigung der Lärmbelästigungen durch die Burschenschaft zu erörtern. (F.: ak)
Bewohner der Rauchstraße, Fam. Fiegl (oben), R. Knapp (re.) und E. Lorenz (li.), auf Einladung des BA 13 mit Vertretern des Corps Bavaria zusammen, um Maßnahmen zur Beseitigung der Lärmbelästigungen durch die Burschenschaft zu erörtern. (F.: ak)

»Wir haben von der ersten Stunde an gemerkt, dass man hier eigenartig leben muss«, sagt Martin Fiegl. Der Anwohner der Rauchstraße war vergangene Woche zusammen mit weiteren Nachbarn vom Bezirksausschuss Bogenhausen (BA 13) zu einem runden Tisch mit dem Corps Bavaria geladen worden.

Seit Jahrzehnten beschweren sich die Anwohner über Lärmbelästigungen durch die Burschenschaft – »aber in den letzten Jahren scheint die Dreistigkeit zugenommen zu haben«, meint Fiegl. Dass es im Frühjahr tatsächlich zu größeren Ausschreitungen gekommen sei, räumte der Vorsitzende des Corps Bavaria, Sebastian Sigler, ein. »Aber seit August haben wir hart gearbeitet und viele Probleme gelöst.« Man habe sogar einzelne Mitglieder aus der Gemeinschaft ausgeschlossen.

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Beschwerden auf der einen, Beschwichtigungen auf der anderen Seite – die Situation scheint verfahren und für einen tragfähigen Kompromiss liegen die Positionen dennoch zu weit auseinander. »Das Kernproblem der Sache sind die Veranstaltungen«, sagt Andreas Hepting. Der Rechtsanwalt der Familie Fiegl ist der Meinung, dass man es mit »gaststätten-ähnlichen Verhältnissen« zu tun habe – und das ohne die hierfür üblichen Auflagen, inmitten eines reines Wohngebietes. Den guten Willen des Corps Lärmbelästigungen künftig zu unterbinden, hält der Anwalt »rein technisch« für unmöglich. »Veranstaltungen mit 200 bis 400 Leuten kann man schlicht nicht kontrollieren.« Lediglich mit einer Beschränkung der Anzahl an Veranstaltungen auf ein Minimum könnte man etwas erreichen.

Aktuell finden regelmäßig Musikabende, Stammtische und Feierlichkeiten in der Rauchstraße statt.

Man sei der Burschenschaft gegenüber ja nicht grundsätzlich feindlich gestimmt oder wolle ihr Existenzrecht in Frage stellen, »aber Beschwichtigungen bringen uns nichts – die höre ich seit 22 Jahren«, sagt Bruce Livie.

Doch nun will der Vorsitzende des Corps Bavaria konkrete Maßnahmen ergreifen, um die Anwohner vor Lärm zu schützen. So soll es für jede Veranstaltung künftig einen internen Verantwortlichen geben, der als Ansprechpartner für den geregelten Ablauf der Veranstaltung zu sorgen hat und frühzeitig eingreift, bevor es zu Ausschreitungen kommt. Auch wolle man selbstschließende Türen anbringen, damit kein Lärm nach außen dringen kann.

Wenig beeindruckt von diesen Vorschlägen zeigte sich BA-Mitglied und Stadträtin Christiane Hacker (SPD). Sie kennt die Probleme schon seit vielen Jahren und meinte nur: »Das habe ich alles schon vor Jahren gehört. Die Versprechungen haben sich nicht geändert, aber die Probleme auch nicht!« Statt Parolen wolle sie endlich Taten sehen.

Von Seiten der Anwohner gebe es auch schon ganz konkrete Vorschläge: Zunächst solle man die Anzahl der Veranstaltungen reduzieren und auch nur noch Corps-Angehörige bei Feierlichkeiten zulassen. Zusätzlich schlagen die Anwohner vor, die An- und Abfahrten der Taxis an die Ismaninger Straße zu verlegen, um den Verkehrslärm zu reduzieren.

Mit diesen Vorschlägen der Nachbarn schloss Sitzungsleiter Hans Brendel (CSU) den runden Tisch und appellierte an den Corps geeignete Maßnahmen zum Schutz der Nachbarn vor Partylärm zu ergreifen. »Schließlich ist es auch in unserem Interesse, dass der Name Corps Bavaria in Bogenhausen wieder einen guten Klang bekommt.« Andrea Koller

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