Veröffentlicht am 04.08.2009 00:00

MillionenWählerFrage: Renten rauf oder runter?


Von red

Die Rente ist ein sensibles Thema, und viele, auch jüngere Menschen haben Sorge, dass sie im Alter nicht mehr den gewohnten Lebensstandard halten können oder sogar in Altersarmut abrutschen. Das zeigt sich auch im Ergebnis der zweiten MillionenWählerFrage.

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So plädieren gut drei Viertel der bayerischen Leser, die an der Abstimmung teilgenommen haben, dafür, dass an der Rente nicht gespart wird. In den einzelnen Gebieten Bayerns kommt es zwar zu kleinen Ausschlägen – so sind es in Nordbayern fast 80 Prozent und in Niederbayern/Oberpfalz so­gar über 80 Prozent der Teilnehmer, die sich für »Rente rauf« ausgesprochen haben, insgesamt ergibt sich in Bayern jedoch ein relativ einheitliches Bild.

In Baden-Württemberg fällt der Raum Offenburg deutlich aus der allgemeinen Linie heraus. Im Gegensatz zu Karls­ruhe und Heilbronn, wo ähnliche Ergebnisse wie in Bayern erzielt wurden, sprachen sich in Offenburg sogar weniger als die Hälfte der teilnehmen Leser für eine Erhöhung der Rente aus. Dadurch wird auch das Gesamtergebnis für Baden-Württemburg beeinflusst, das mit 57,63 Prozent »rauf« zu 42,37 Prozent »runter« wesentlich zurückhaltender als in Bayern ist.

Und was meinen unsere Politiker?

Wir haben Politiker verschiedener Parteien gebeten, die Stimmung im Lande einzuschätzen und zu tippen, wie sich unsere Leser entscheiden. Hier das Ergebnis:

Theresa Schopper, Landesvorsitzende der bayerischen Grünen:

„Die Menschen haben Angst vor Altersarmut und empfinden zu niedrige Renten als ungerecht. Allerdings wird sich eine Erhöhung der Renten realpolitisch kaum halten lassen, allein schon aufgrund der aktuellen Situation auf dem Arbeitsmarkt und im Hinblick auf die demographische Entwicklung. Wir GRÜNEN wollen langfristig die rechtlichen Voraussetzungen dafür schaffen, um auch die Rentenversicherung zu einer Bürgerversicherung für alle zu machen. Rente muss künftig auf drei Beine gestellt werden: Neben der gesetzlichen Rente werden die private und auch die betriebliche Altersvorsorge von großer Bedeutung sein.”

Axel Berg, SPD-Bundestagsabgeordneter:

Die Reallöhne, von denen sich die Rentenhöhe ableitet, stagnieren und können sogar sinken. Für einen Mindestlohn waren CSU/CDU ja nicht zu haben. Um Altersarmut aufzuhalten, be­schloss der Bundestag dann die Rentengarantie. Die Jungen wiederum leiden in unsicheren Jobs unter Kurzarbeit, Lohnkürzungen und hoher Steuer- und Abgabenbelastung. Kinderarmut nimmt zu. Die beste Rentenpolitik ist gute Ausbildung des Nachwuchses, eine nachhaltige Energiepolitik, die uns vor den sozialen Folgekosten ökologischen Raubbaus bewahrt und mehr Verteilungsgerechtigkeit, weil der Zusammenhalt unserer Gesellschaft nicht durch einen Generationenkonflikt bedroht ist, sondern durch eine Spaltung in Reich und Arm.

Am 12. August 2009 stellen wir die nächste MillionenWählerFrage. Dann können Sie uns wieder im Internet oder in unseren Stadtteilausgaben Ihre Meinung sagen und gleichzeitig an einem Gewinnspiel mit vielen attraktiven Preisen teilnehmen.

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