Die Binsenweisheit, dass »das Stadion irgendwann so marode« sei, »dass es zumachen muss« hätte nur dann Gültigkeit, wenn es nicht laufend penibel in Schuss gehalten worden wäre.
In Wirklichkeit könnte das Stadion allein mit einem Teil des künftigen Zinsaufwands von jährlich 2,5 Millionen Mark laufend und auf Dauer instandgehalten werden.
Es wurde in keinem einzigen Punkt plausibel gemacht, warum die Gebäude »dringend sanierungsbedürftig« sein sollten. Die Gebäude werden nur abgerissen, um einer »Saunalandschaft« mit 1.200 m2 Fläche Platz zu machen, die niemand fordert und die den in der Umgebung bestehenden vier Saunen (zwei davon städtisch) das Wasser abgraben würde.
Das Prinze ist schon doppelt genutzt. Warum kommt die Saunalandschaft nicht in eines der zehn jährlich nur 4 Monate genutzten Freibäder?
Wenn Frau Klehr-Stiglbauer zu verstehen glaubt, dass »ein Bad nicht nur defizitär« sein dürfte (was immer sie damit meint), verkennt sie, dass das Defizit nach eigener Rechnung der Stadtwerke statt bisher einer Million nach dem Abriss und Neubau drei Millionen Mark, bei realistischer Betrachtung eher fünf Millionen, betragen würde.
Davon, dass die 36 Millionen für diesen Wahnwitz heute da seien, kann keine Rede sein. In Wirklichkeit macht die Stadt allein im nächsten Jahr 500 Millionen Mark neue Schulden. Die Stadtwerke sehen die Notwendigkeit einer Strompreiserhöhung um 10 Prozent. Warum das, wenn das Geld so locker sitzt?
Mir ist unbegreiflich, wie sich die gewählten Vertreterinnen der Schulkinder so aufgeregt für eine Veränderung in Richtung passiver Freizeitgestaltung einsetzen. Eisfläche und Schwimmbecken würden verkleinert, das Herumhocken in der Sauna und an den Attraktionen im Nichtschwimmerbereich würden gefördert.
An den heute unsinnig ausgegebenen 36 Millionen Mark werden genau die zu tragen haben, deren Interesse die Elterbeiräte wahrzunehmen behaupten.
Das Ammoniak kann auch ohne Abriss durch Sole ersetzt werden, wie das im Kunsteisstadion an der Agnes-Bernauer-Straße erfolgreich war.
6000 Bürger haben schon in weniger als vier Wochen das Bürgerbegehren gegen den Abriss unterschrieben. Die Damen Klehr-Stiglbauer und Ariena Folta lassen bei ihren öffentlichen Äußerungen ihr persönliches Engagement im Eishockey leider unerwähnt.
Zugunsten der starren Normen des Eishockey soll die Eisbahn zum Schaden des Breitensports und der Kapazität für den öffentlichen Lauf entscheidend verkleinert werden.
Alfred Mayer
Vorsitzender des Prinze-Fördervereins