Am 21. Oktober haben wir im Moosacher Anzeiger über den schwelenden Konflikt zwischen früheren Mitarbeitern des Seniorenheims Bethel und der dortigen Hauptgeschäftsführerin Helene Sleiers berichtet. In der Folge haben uns mehrere Leserzuschriften erreicht, die zeigen, dass das Thema polarisiert. Lesen Sie hier einige der Zuschriften.
Der Artikel zum Thema
Moosach · Die Fronten sind verhärtet Artikel vom 20.10.2009
Ich habe mit großem Interesse Ihren Artikel über das Bethel-Seniorenheim Moosach gelesen. Die hier von den ehemaligen Mitarbeitern angeprangerten Missstände sind ein Skandal. Gerade im sozialen Bereich hätte ich mir mehr Toleranz und Einfühlungsvermögen von Führungskräften erwartet. Wenn ein Personenkreis sich für schlecht bezahlte Berufe entschieden hat und sich auch noch mit Mobbing und Angst konfrontiert sieht, ist es unmöglich seinen Aufgaben gerecht zu werden. Wiederum haben aber unsere Senioren das Recht ordentlich gepflegt zu werden, da diese Generation durch Arbeit und Fleiß uns, den Jüngeren, den Weg für eine ordentliche Zukunft geebnet haben. Ich wünsche Frau Zwicklbauer und Herrn Paul die Kraft mit ihrem Engagement eine Wende herbeizuführen, die für Pflegekräfte und Senioren akzeptabel sind.
Johann Bals, 80337 München
Die Pflege steht doch sowieso schon vor dem Kollaps. Zu wenig Fachpersonal, schlechte Bezahlung, zu hohe psychische und physische Belastung und dann noch Vorgesetzte
anonym, Absender der Redaktion bekannt
Warum müssen interne Querelen in der Öffentlichkeit breit getreten werden? Vorrangig ist doch das Wohl der Bewohner. Ihr Artikel birgt die Gefahr, sowohl die Bewohner und deren Angehörige zu verunsichern, als auch die Beziehung zwischen Pflegepersonal und Bewohnern zu belasten. Zudem sollte man den stets freundlichen und hilfsbereiten Mitarbeitern ihre bestimmt nicht leichte Aufgabe durch eine negative Presse nicht noch zusätzlich erschweren.
Edith Reichel, per E-Mail
Dem Hinweis der Geschäftsführerin Frau Sleiers, »dieser Personalwechsel sei in diesem Arbeitsbereich ganz normal«, muss widersprochen werden. Als langjährige Mitarbeiterin im Pflegebereich dieses Heimes (18 Jahre) komme ich allein ohne große Recherchen auf 43 Mitarbeiter, die seit der Übernahme der Geschäftsführung durch Frau Sleiers (Frühsommer 2007) entweder gekündigt haben, entlassen wurden oder eingestellt und wieder entlassen wurden. Diese Zahl überschreitet sicherlich den normalen Prozentsatz von Personalfluktuation in einem gut geführten Pflegeheim.
Sollte hier nicht von vornherein die Zielsetzung eines Austauschs der alten Belegschaft vorrangig gewesen sein, so mangelt es dann der Geschäftsführung eindeutig an der Fähigkeit zu einer ordentlichen Personalführung.
Monika Scholz, 80634 München
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