Nach dem klaren 3:0-Auswärtssieg beim Zweitliga-Absteiger SV Sandhausen legte der TSV 1860 München im Heimspiel gegen den Tabellennachbarn SV Waldhof Mannheim mit dem gleichen Ergebnis nach. Erneut trafen die Löwen dreimal ins Schwarze, kassierten keinen Gegentreffer und boten den 15.000 Zuschauern im ausverkauften Grünwalder Stadion ein starkes Spiel. Langsam scheinen die Giesinger ihr Potenzial auf den Platz zu bringen. Trainer Argirios Giannikis vertraute der erfolgreichen Startformation der Vorwoche.
Mannheims Trainer Bernhard Trares, der selbst zwischen 1991 und 1997 in 169 Spielen das Trikot des TSV 1860 trug, erklärte auf der Pressekonferenz nach dem Spiel: „Wir wussten, dass Sechzig nach dem 3:0 in Sandhausen mit viel Selbstvertrauen auftreten würde.” Die Kurpfälzer, die mit großer Fanunterstützung angereist waren, kamen in der torlosen ersten Halbzeit nur zu einem Torabschluss durch Sascha Voelcke. Mehr ließ die aufmerksame Defensive der Löwen nicht zu. Waldhof-Torjäger Terence Boyd blieb völlig abgemeldet. Dafür brannte es einige Male lichterloh im Mannheimer Strafraum.
Sechzig-Kapitän Jesper Verlaat hatte nach einer Hereingabe des agilen Morris Schröter die Führung auf dem Fuß, doch Marcel Seegert, der Kapitän der Schwarz-Blauen, warf sich mit letztem Einsatz in den Schuss aus acht Metern und blockte den Ball erfolgreich ab (26. Min.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff klärte Henning Matriciani für seinen Torhüter Christoph Bartels nach einem weiteren Versuch von Verlaat auf der Linie (41. Min.). Einen Schuss von Julian Guttau wehrte Bartels zur Seite ab, der nachsetzende Patrick Hobsch fiel über den Schlussmann, doch der Schiedsrichter sah keine elfmeterwürdige Szene (45. Min.).
Die Gastgeber begannen die zweite Halbzeit druckvoll und wurden wenige Minuten nach Wiederanpfiff belohnt. Ein Steilpass von Florian Bähr führte zu einem Sprintduell zwischen Matriciani und Guttau, das der Mannheimer zunächst für sich entscheiden konnte, doch seine Kopfballrückgabe geriet zu kurz und Guttau spitzelte das Leder am verdutzten Torhüter vorbei zum 1:0 über die Linie (51. Min.). Die Sechzger blieben am Drücker und legten nach einer guten Stunde nach. Ein Zuspiel des stark spielenden Tunay Deniz leitete Schröter auf Hobsch weiter, der den in den Strafraum geeilten Deniz bediente, dessen Gewaltschuss aus spitzem Winkel unhaltbar unter der Querlatte zum 2:0 einschlug (66. Min.).
Danach scheiterte der für Schröter eingewechselte David Philipp zweimal in aussichtsreicher Position an Torhüter Bartels. Die Löwen waren dem dritten Treffer näher als die Mannheimer dem möglichen Ausgleich. Ein weiterer starker Pass von Deniz brachte schließlich die Entscheidung. Der ebenfalls eingewechselte Maximilian Wolfram nahm das Zuspiel im Strafraum technisch stark an und traf aus der Drehung zum 3:0 (83. Min.). Weitere Torchancen durch Wolfram (89. Min.), Marlon Frey (90.+4 Min.) und erneut Philipp (90.+5 Min.) blieben ungenutzt. Am Ende durften sich die Münchner Löwen über einen hochverdienten Sieg freuen.
Giannikis betonte nach Spielschluss die Entwicklung seiner Mannschaft: „Es tut immer gut, wenn man Spiele gewinnt, besonders wenn man Sechzig München ist, wenn man ambitioniert ist und ein großer Verein. Aber das ist normal, wenn du so einen Umbruch hattest wie wir, dass die Dinge noch dauern. Wir sind intern ruhig geblieben und haben die Prozesse in der Mannschaft analysiert. Und ich glaube, man hat gesehen, dass da etwas wächst.
In der Tabelle der 3. Liga geht es eng zu: Nur sechs Punkte trennen den Tabellenachten TSV 1860 München vom Spitzenreiter SV Sandhausen. Acht Punkte beträgt der Abstand nach unten zu den Abstiegsrängen. Am kommenden Wochenende ist Länderspielpause. Stattdessen spielen die Löwen am Samstag, 16. November, um 14 Uhr zu Hause im Viertelfinale des bayerischen Landespokals gegen den Ligarivalen SpVgg Unterhaching. (as)