Wohnungslose Männer mit festem Job oder Jobzusage können nun im neuen Haus der Katholischen Männerfürsorge e.V. (kmfv) unterkommen. Das Haus ist das dritte seiner Art in München und bietet 55 Plätze. Zur ersten Besichtigung kam Bürgermeisterin Verena Dietl und erklärte: „Der angespannte Wohnungsmarkt in München mit seinen hohen Mietpreisen trifft oft auch Menschen, die zwar erwerbstätig sind, sich aber dennoch keine Wohnung leisten können. Mit dem Haus an der Aubinger Allee unterstützt die Landeshauptstadt München wohnungslose Menschen, die in oft niedrig bezahlten Branchen wie Bau, Sicherheit oder Service tätig sind und hilft auf diese Weise, Wohnungslosigkeit in München weiter zu reduzieren“, so Dietl
Auf 15 Quadratmetern inklusive kleinem Bad werden die Männer für maximal zwei Jahre unterkommen können. Auf jeder der fünf Etagen gibt es Waschmaschinen und eine Gemeinschaftsküche. Die Pforte wird rund um die Uhr besetzt sein. Zusätzlich gibt es einen Sozialdienst als Ansprechpartner für Probleme. Zwischen 450 und 550 Euro monatlich zahlen die neuen Bewohner für ihr Zuhause.
„Es gab sehr viele Bewerbungen. Wir haben genau geschaut, wer zu uns passt“, erklärte Hausleiter Benedikt Rosiwal bei der Hausbesichtigung für Nachbarn, Lokalpolitiker und Interessenten. Die Bedenken der Nachbarn kamen auch zur Sprache. „Wir wohnen hier mit kleinen Kindern und fürchten um die Sicherheit.“ Keine Sorge, so Rosiwal, die Männer hätten alle einen Job und sind in festen Strukturen beschäftigt. „Und wenn Sie doch weitere Bedenken haben oder sich gestört fühlen, dann bitte melden Sie sich an der Pforte. Auch für Sie ist die Pforte rund um die Uhr da.“
Er sehe wirklich keine Probleme in der Zukunft. „Wir helfen den Männern, auf dem schwierigen Münchner Wohnungsmarkt Fuß zu fassen.“ In monatlichen Gesprächen würde seitens des kmfv Beratungen angeboten, um Finanzprobleme oder Probleme bürokratischer Art zu klären und Antragshilfe zu leisten. „Wir sind keine Therapiestation und kein Clearinghaus. Bitte seien Sie ohne Vorbehalte”, so sein Appell. „Unser Sozialdienst hat die Männer sorgfältig geprüft und ausgewählt.“
Dem schloss sich auch Pfarrer Stefan-Maria Huppertz an. Er segnete die Einrichtung und wünschte: „Das soll ein Ort sein, an dem die Männer zur Ruhe kommen und über die nächsten Schritte nachdenken können.“ Lateinisch heiße wohnen habitare. „Da steckt auch das Wort Habitus drin. Möge dieses Umfeld hier zu einem guten Habitus bei den Bewohnern führen“, sagte er und bot Gespräche an, wenn diese gewünscht werden oder nötig sind.
Und Christian Müller, Geschäftsführer der München Wohnen, betonte: „München muss eine Stadt für alle Menschen bleiben, daran arbeiten wir tagtäglich. Wir bauen bezahlbaren Wohnraum sowie Gewerbeflächen für soziale Einrichtungen und kümmern uns um unsere Mieter mit Herz und Verstand.” Natürlich brauche es hierfür ein starkes Netz aus Partnerinnen und Partnern. „Deshalb danken wir dem Katholischer Männerfürsorgeverein München sehr herzlich, dass er die Leitung dieses Hauses übernimmt.“