Veröffentlicht am 10.01.2018 16:47

Jeden zweiten Tag rücken sie aus


Von Patrizia Steipe
Sie vertreten die beiden Ortswehren, von links: Florian Kleber und Stefan Feigl, 1. und 2. Kommandant von Breitbrunn, Martin Wastian und Daniel Pleyer, 2. und 1. Kommandant von Herrsching. (Foto: pst)
Sie vertreten die beiden Ortswehren, von links: Florian Kleber und Stefan Feigl, 1. und 2. Kommandant von Breitbrunn, Martin Wastian und Daniel Pleyer, 2. und 1. Kommandant von Herrsching. (Foto: pst)
Sie vertreten die beiden Ortswehren, von links: Florian Kleber und Stefan Feigl, 1. und 2. Kommandant von Breitbrunn, Martin Wastian und Daniel Pleyer, 2. und 1. Kommandant von Herrsching. (Foto: pst)
Sie vertreten die beiden Ortswehren, von links: Florian Kleber und Stefan Feigl, 1. und 2. Kommandant von Breitbrunn, Martin Wastian und Daniel Pleyer, 2. und 1. Kommandant von Herrsching. (Foto: pst)
Sie vertreten die beiden Ortswehren, von links: Florian Kleber und Stefan Feigl, 1. und 2. Kommandant von Breitbrunn, Martin Wastian und Daniel Pleyer, 2. und 1. Kommandant von Herrsching. (Foto: pst)

Erst vor kurzem waren die Männer und Frauen der Freiwilligen Feuerwehren Herrsching und Breitbrunn wieder gefordert. Das Sturmtief „Burglind“ war über den Landkreis gefegt. Entwurzelte Bäume und auf Straßen gefallene Äste mussten weg geräumt werden. „Da sind wir zehnmal ausgerückt“, berichtete der Herrschinger Kommandant Daniel Pleyer. Seit Jahresbeginn ist er mit seinen Männern und Frauen bereits 25-mal im Einsatz gewesen. 21 Quadratkilometer groß ist das Gebiet, für das die Floriansjünger zuständig sind.

Im Durchschnitt rücken die Feuerwehrleute zweimal am Tag aus. Im vergangenen Jahr wurden die Herrschinger 602-mal und die Kollegen aus Breitbrunn 70-mal angefordert. Die Feuerwehr Herrsching hat 55 Aktive, neun davon sind Frauen und die Feuerwehr Breitbrunn hat 34 Aktive (davon vier Frauen).

Nicht nur Feuer löschen

Feuerlöschen gehört längst nicht mehr zu den Hauptbeschäftigung der Ehrenamtlichen. First-Responder-Einsätze stehen an erster Stelle, gefolgt von Hilfeleistungen beispielsweise bei Unfällen, aber auch Katastrophenschutz, Brandsicherheitswachen und Beratungen zum vorbeugenden Brandschutz gehören zu den Aufgaben.

„Die Einsätze steigen ständig und die Anforderungen auch“, erklärt Pleyer. Seit zwei Jahren gebe es im Landkreis ein „Wetterproblem“. Überschwemmungen, Stürme und sogar eine Windhose, die über Widdersberg gefegt sei, hinterließen ihre Spuren, die dann von der Feuerwehr wieder beseitigt werden müsse – egal ob es mitten in der Nacht oder an einem Feiertag ist. Da die Funkanlage beim Augusthochwasser ausgefallen ist, soll jetzt eine neue errichtet werden. Bei diesem Unwetter waren die Feuerwehrleute übrigens 278 Stunden lang in 52 Einätzen beschäftigt.

Mitgliederzahlen gestiegen

Trotz der vielen Arbeit sind die Mitglieder begeistert von ihrem Ehrenamt. Es macht ihnen Spaß zu helfen, aber auch das Hantieren mit den technischen Werkzeugen und den Fahrzeugen sowie die Gemeinschaft im Team. Das Ehrenamt steht hoch im Kurs, die Mitgliederzahlen sind sogar gestiegen. „Wir haben im vergangenen Jahr die Aktiven um 18 auf 120 steigern können“, freut sich der Kommandant. Dabei sind es oft Menschen, die auch im Alltag sehr gefordert sind, die trotzdem Zeit für das Ehrenamt finden wie das Beispiel der jungen Feuerwehrfrau mit drei kleinen Kindern zeigt, die noch dazu Teilzeit arbeitet. „Bei der Feuerwehr hat sie sogar eine Führungsaufgabe. Frauen stehen den Männern nämlich in nichts nach“, lobt Pleyer

Regelmäßige Übungen

Um für die vielfältigen Anforderungen gerüstet zu sein, gibt es regelmäßige Übungen und sehr gefragte Ausbildungen. „Die Feuerwehrschulen kommen mit den Lehrgängen gar nicht nach“, bedauert Pleyer. Deswegen haben die Herrschinger in der Gemeinde selbst eine Drehleitermaschinistenkurs abgehalten. Nach 40 Lehrstunden konnten zehn Ehrenamtliche die Prüfung ablegen. Das ist auch dringend notwendig, denn die beste Ausrüstung nützt nichts, wenn es zuwenige gibt, die eine Fahrerlaubnis haben, weiß Pleyer.

Für die jüngeren Kinder, die zu den größten Fans der Feuerwehr zählen, hat Pleyer eine gute Nachricht. So hat es eine Änderung des Bayerischen Feuerwehrgesetzes gegeben. In Zukunft dürfen die Wehren „Kinderfeuerwehren“ für die Kleinen ab sechs Jahren einrichten. Bisher war zwölf Jahre das Mindestalter. Auch Menschen mit körperlichen Einschränkungen soll der Feuerwehrdienst ermöglicht werden.

Wer mitmachen möchte, wendet sich an die Freiwilligen Feuerwehren in Herrsching und Breitbrunn. Am Sonntag, 21. Januar, findet außerdem im Gasteig München von 10 bis17 Uhr die Münchner Freiwilligen Messe statt. Hier finden Menschen, die sich engagieren wollen, viele Ideen.

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