Beim offenen Stammtisch der CSU Wessobrunn begrüßte der Ortsvorsitzende Georg Guggemos 25 Interessierte in Paterzell. Dort war diesmal mit Peter Erhard der langjährige Bürgermeister von Böbing (seit 2002) und CSU-Fraktionssprecher im Kreistag zu Gast. Der 55-jährige berichtete vom Flächennutzungsplan, der in Böbing in einem sechsjährigen Dialogprozess entwickelt wurde. Die Gemeinde müsse mit ihrer Hoheit seriös umgehen, „so dass es für die Bürger passt”. Und: „Der Eigentümer muss Herr auf seinem Grund bleiben.” Bürgerbeteiligung sei auch bevorzugtes Mittel und Zweck der Dorferneuerung gewesen. Im Ergebnis wurden somit dank staatlicher Zuschüsse nicht nur Plätze neu gestaltet, Straßen und Wege ausgebaut und das Vereinshaus errichtet; „auch die Dorfgemeinschaft wächst z'amm'.” Weiterhin stellte Erhard die Partnerschaft seiner Gemeinde mit den ortsansässigen Gewerbetreibenden dar. Hierbei lobte Guggemos den von der Gemeinde Böbing organisierten Tag der Betriebe als beispielhaft, ebenso das Firmenverzeichnis auf der Gemeinde-Homepage. Der Breitbandausbau ist in Böbing abgeschlossen, werde aber für das Gewerbegebiet aber weiter optimiert. Erhard beschrieb das Verhältnis zwischen Gemeinde und Vereinen als „wechselseitige Stütze und Verantwortung füreinander”. Das Vereinsheim sei, da private Feiern untersagt, auch nicht zum „Bumerang” für die örtliche Gastronomie geworden.
Angesprochen auf Kreisthemen erklärte Erhard die Investitionen in die Krankenhäuser und weiterführenden Schulen. Beim Großprojekt Berufsschule, das Erhard als erfahrener Maurermeister aufmerksam begleitet, lägen die Kosten nach 65% vergebener Aufträge im grünen Bereich. „Das Handwerk braucht eine zeitgemäße Berufsschule, um auf Augenhöhe mit der Ausbildung in der Industrie zu kommen.” Guggemos dankte Erhard für die vielen Einblicke in seine Erfahrungswelt und zog das Fazit, dass „im respektvollen Miteinander der Schlüssel zum Erfolg liegt”.