Der Sportverein Wessobrunn-Haid lud den ersten bayerischen Besteiger der „Seven Summits“, Dr. Karl Flock aus Weilheim, ein, um über seine unglaubliche Leistung zu berichten. „Vielleicht können wir uns hier eine Idee für die nächsten SVW-Bergtouren abschauen“, scherzte Georg Guggemos, Vorstand des Sportvereins. Im Gasthof „Zur Post“ lauschten zahlreiche Besucher im voll besetzten Saal gespannt den Erzählungen von Dr. Flock. Gänsehaut kam bei den atemberaubenden Bildern und Videos der Präsentation auf.
Die sieben höchsten Gipfel (seven summits) aller Kontinente haben, jeder für sich, ihre eigenen Schwierigkeiten, die es zu überwinden gilt. Beginnend mit dem Kilimandscharo (5.892 Meter) in Afrika, war Flock damals noch nicht bewusst, dass er im Jahr 2008 mit der Besteigung des Mount McKinley (6.194 Meter) Bezwinger aller höchsten Berge wurde.
Von den „Seven Summits“ wurde ihm erst während seiner Besteigung des Mount Vinson (4.897 Meter) in der eiskalten Antarktis von einem anderen Bergsteiger berichtet. Da packte ihn der Ehrgeiz, diese Besteigungen auch zu seinem Ziel zu machen.
Während vielleicht zwei der Berge noch eher von Amateuren bezwungen werden könnten, stellt die Besteigung der anderen eine echte Meisterleistung dar, so etwa die des Aconcagua (6.962 Meter) in Südamerika. Die Carstensz Pyramide in Australien kann nur mit ausreichend Kletterkenntnissen bezwungen werden. Der höchste Berg der Welt, der Mount Everest in Asien, mit seinen 8.850 Metern brachte den Arzt aus Weilheim fast an seine Grenzen. Nicht nur die lange Dauer des Aufenthalts, ganze elf Wochen, um sich bei der Höhe zu akklimatisieren, sondern auch die extremen Aufstiegsbedingungen waren mehr als herausfordernd. „Letztendlich zählt dort oben nur noch der eiserne Wille, den ich auch durch die unglaubliche Unterstützung meines Sherpers erlangte“, so Flock. Den Abschluss seiner unglaublichen Leistung machte der Mt. Mc Kinley oder auch „Denali“ genannt. Die extremen Witterungsbedingungen erlaubten dem Bergsteiger aber nicht den Erfolg beim Erstversuch. Der zweite ist ihm jedoch geglückt, womit er die Besteigung der „Seven Summits“ perfekt machte.
„Am Gipfel angekommen, ist man natürlich erst einmal überwältigt und überglücklich. Die Angst vor dem meist gefährlicheren Abstieg spielt allerdings immer mit“, berichtet Dr. Karl Flock. „Begreifen kann man diese Leistung erst mit etwas Abstand, wenn alle gesund wieder unten angekommen sind. Das erfüllt einen mit tiefer Demut und Dankbarkeit.“