Der Kurs heißt „Goldener Ninja“ und wie ein Ninja, einer dieser besonders ausgebildeten japanischen Kämpfer, sollen sich die Schüler auch fühlen und zwar nicht nur im Fasching. Dank der beliebten Anime-Zeichentrickserien im Fernsehen stehen bei den Kids diese mutigen Kämpfer ganz besonders hoch im Kurs. Das hat sich eine Ulmer Kampfsportschule zu Nutzen gemacht. Dort hat Schulleiter Ralf Reinhardt den Goldenen-Ninja-Kurs, ein Projekt zur Selbstbehauptung, Selbstverteidigung und Gewaltprävention, entwickelt. In Eichenau hat zum ersten Mal das Pilotprojekt an der Josef-Dering-Grundschule stattgefunden. Dieses soll bald auch auf Germeringer Schulen und Einrichtungen ausgeweitet werden.
Das Ganze wird von der Germeringer Polizei unterstützt. „Uns ist es wichtig, dass Kinder möglichst früh wissen, wie sie sich vor drohenden Gefahren, zum Beispiel dem Ansprechen durch Erwachsene auf dem Schulweg oder gegenüber Aggressionen von größeren Kindern oder Jugendlichen, schützen können“, erklärte Erster Polizeihauptkommissar Andreas Ruch von der Polizeiinspektion Germering. Deswegen rundete sie den Kurs mit einem Besuch an der Schule ab.
Als die Streife der PI Germering an der Turnhalle der Josef-Dering-Grundschule eintraf, hallten ihr bereits selbstbewusste Kampfschreie aus über 50 Kinderkehlen des Gemeindehorts „Schmetterlingshöhle“ entgegen. Sie lernten im Kurs an zwei Nachmittagen, Aggressionen und drohende Gewalt zu erkennen und durch selbstsichere Körpersprache und das Vermeiden von Opfersignalen gefährlichen Situationen und Angriffen vorzubeugen. Für den Ernstfall übten die Kinder mit Begeisterung einfache und effektive Schlag- und Befreiungstechniken.
Dana Simmet, Cheftrainerin und Trägerin des Schwarzen Gürtels, feuerte – unterstützt vom jungen Assistenztrainer Adrian – die Kinder zu vollem Einsatz an. Als besonderes „Highlight“ war die Polizei Germering mitsamt einem nagelneuen Streifenwagen sowohl auf der Matte in der Halle als auch auf dem Schulhof präsent. Dabei wurde den Kindern durch die Streifenwagenbesatzung die Ausrüstung der Polizei am Mann oder an der Frau, aber auch der Streifenwagen mit dem Martinshorn erklärt und den Kindern Rede und Antwort auf jede ihrer Fragen gestanden. Insbesondere wurden die Kinder unterrichtet, wie sie am effektivsten einen Notruf unter der „110“ absetzen können. Dabei sollten vor allem die fünf „W-Fragen“ beachtet werden, um der Einsatzstelle wichtige Informationen zu geben. Sie lauten: „Wo ist das Ereignis?“, „Wer ruft an?“, „Was ist geschehen?“, „Wie viele Betroffene?“ und „Warten auf Rückfragen!“.