Veröffentlicht am 05.04.2020 22:25

Väter sind bei der Geburt erwünscht


Von pe/mka
Junge Mütter in Zeiten von Corona: Elisabeth Böhme mit Florian (l.) und Balbina Pecher mit Frida Sophie. (Foto: Krankenhaus GmbH)
Junge Mütter in Zeiten von Corona: Elisabeth Böhme mit Florian (l.) und Balbina Pecher mit Frida Sophie. (Foto: Krankenhaus GmbH)
Junge Mütter in Zeiten von Corona: Elisabeth Böhme mit Florian (l.) und Balbina Pecher mit Frida Sophie. (Foto: Krankenhaus GmbH)
Junge Mütter in Zeiten von Corona: Elisabeth Böhme mit Florian (l.) und Balbina Pecher mit Frida Sophie. (Foto: Krankenhaus GmbH)
Junge Mütter in Zeiten von Corona: Elisabeth Böhme mit Florian (l.) und Balbina Pecher mit Frida Sophie. (Foto: Krankenhaus GmbH)

Der Traum von einer eigenen Geburtsstation in Weilheim wird fürs erste ein Traum bleiben. In absehbarer Zukunft ist nichts Derartiges geplant. Landkreisbürgern, die möchten, dass ihr Kind im Landkreis-Weilheim Schongau geboren wird, haben jedoch die Möglichkeit, im Krankenhaus in Schongau entbinden zu lassen. Dort nämlich gibt es eine Geburtshilfe. Und das Gute dabei in schweren Zeiten von Corona: „Väter sind ausdrücklich bei der Geburt erwünscht, sofern sie gesund sind und einen Mund-Nasenschutz tragen“, stellt Chefarzt Dr. Ikechukwu Emmanuel Anikwe klar.

Die öffentliche Diskussion zur Praxis bei der Geburt in Zeiten von Corona hat einige Verunsicherungen mit sich gebracht. „Aber nach der Geburt können die Väter nicht mit auf die Wochenstation und auch der Besuch der Familie ist derzeit nicht möglich. Wir müssen das Corona Risiko so gering wie möglich halten für die Mütter, die Familien und auch unser Personal“, betont Dr. Anikwe. Der Chefarzt und sein erfahrenes Team folgen mit dieser Handlungsweisung den Empfehlungen der Fachgesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe und der Kooperation mit dem Universitätsklinikum Rechts der Isar. Die Familien der Neugeborenen im Krankenhaus Schongau können dieser Vorgabe gut folgen und haben Verständnis. Bis Ende März wurden in diesem Jahr mehr als 155 Kinder im Klinikum geboren.

Kontakte reduzieren

Im Schongauer Krankenhaus wird in der Regel auf der Geburtsstation ein Zimmer mit zwei Müttern und ihren Kindern belegt, da müssen zum Schutz vor Corona die weiteren Kontakte auf ein Minimum reduziert werden. Ohnehin werden die Mütter so schnell wie möglich entlassen, damit sie wieder bei ihren Familien sein können. Ungewohnte Kommunikationsmöglichkeiten kommen für kurze Zeit zur Anwendung: Skypen statt Umarmen. Kreissaalbesichtigungen sind derzeit nicht möglich

Vor der Geburt erfolgen nur unbedingt notwendige Kontrolluntersuchungen. Auch der Informationsabend für werdende Eltern findet aufgrund der Ausgangsbeschränkungen zur Zeit nicht statt. Dank der „Geburtshilfe Schongau“ auf Facebook können sich die werdenden Eltern aber auch so ein gutes Bild der Geburtsklinik machen.

Ruhe tut allen gut

Hebammen und Pflegekräfte stellen übereinstimmend fest, dass die ungewohnte Ruhe auf der Station und in den Zimmern Müttern und Kindern gut tut: „Die Kinder müssen nachts nicht mehr die Aufregung des Tages aufarbeiten“, sagt die stellvertretende Stationsleitung Monika Hirschvogel. Und: „Mit dem Stillen klappt es mit mehr Ruhe besser“, stellt Hebamme Nadine Lachmann fest. Natürlich wäre es schöner, die ganze Familie dürfte das Neugeborene besuchen, aber Sicherheit geht über alles.

Vorsichtsregeln für Zuhause

Dr. Anikwe betont, dass auch zuhause Vorsichtsregeln eingehalten werden müssen. Fremde Personen oder Personen mit Verdacht auf Corona oder bestätigter Diagnose müssen Abstand halten. Darüber hinaus erinnert der Mediziner an häufiges Händewaschen und ermahnt, die Kinder nicht zu küssen. Desinfektion sollte selbstverständlich sein und auf Besuche sollte bewusst verzichtet werden.

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