Veröffentlicht am 31.05.2020 16:47

Köwie-Abriss frühestens 2023


Von Johannes Beetz
Die bestehenden Bauten sollen durch neue Gebäude ersetzt werden. (Foto: job)
Die bestehenden Bauten sollen durch neue Gebäude ersetzt werden. (Foto: job)
Die bestehenden Bauten sollen durch neue Gebäude ersetzt werden. (Foto: job)
Die bestehenden Bauten sollen durch neue Gebäude ersetzt werden. (Foto: job)
Die bestehenden Bauten sollen durch neue Gebäude ersetzt werden. (Foto: job)

Wesentlicher Teil der städtischen Schulbauoffensive 2013-2030 ist die Verdichtung vorhandener Schulstandorte. Dazu gehört auch die Königswieser Schule. Sie soll erweitert werden, um den durch die Nachverdichtung des Appenzeller Quartiers entstehenden zusätzlichen Bedarf zu decken. Die „Köwie“-Grundschule soll erweitert und eine neue Mittelschule gebaut werden – nach dem Abriss bestehender Gebäude. Im März sollte die Öffentlichkeit erste Einblicke im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens bekommen. Das war aufgrund der Corona-Pandemie bislang nicht möglich, soll aber nachgeholt werden. Einen konkreten Termin dafür gibt es noch nicht, angepeilt wird das dritte Quartal 2020.

Noch nichts „Konkretes”

Im Bezirksausschuss im Münchner Süden stellten Vertreter der Stadtverwaltung jetzt den gegenwärtigen Stand der Planungen, der auf der 2019 erstellten Machbarkeitsstudie fußt, vor. Es gibt also noch keine konkrete Planungen, was Dinge wie Fassadengestaltung und ähnliche Details angeht. Abriss und Neubau an der Köwie-Schule werden frühestens im Jahr 2023 beginnen, so die Vertreter der Stadt.

Entlastung auch für Walliser Schule

Die neue Mittelschule soll auch das Schulzentrum an der Walliser Straße entlasten: Die Nachbar-Grundschule an der Walliser Straße ist wegen ihrer kleinen Grundstücksgröße nicht ohne weiteres erweiterbar. Daher macht die Walliser Mittelschule für die „Kleinen“ dort Platz und wird an die Königswieser Schule verlegt – beide Schulen gehören schon jetzt zum selben Mittelschulsprengel. Die Königswieser Grunndschule wird zugleich um einen Zug erweitert.

In die Höhe statt in die Fläche

Die Planung, die nun erarbeitet wird, sieht neben dem Abriss und dem Neubau der „Köwie“ die Öffnung der künftigen Schulsportanlagen für Vereine und die schönere Gestaltung des Schöllanger Weges vor, der am Schulgelände entlangführt. Dabei wollen die Planer nicht mehr Fläche „verbrauchen“ als die Schule bisher für ihre Gebäude nutzt: Die bebaute Fläche soll nur um eine Spur von 4.659 qm auf 4.663 qm steigen. Die Schulgebäude müssen daher höher werden.

Ver Gebäude, sechs Geschosse

Vier Gebäude sind geplant: Grundschule (fünf Geschosse), Mittelschule (sechs Geschosse), Dreifach-Sporthalle und ein Kinderhaus (drei Geschosse) am Schöllanger Weg. Es wird eine Mensa für alle Schüler (mit Frischküche) geben und eine Sportfläche auch auf dem Dach der Turnhalle. „Wir brauchen höhere Schulen, weil wir sonst den Platz, um den Bedarf zu decken, nicht haben“, erklärten die Vertreter der Stadt. Auch das neue Gmunder Gymnasium werde sechs Geschosse haben – auch die alten Volksschulen wie in der Fürstenrieder und Boschetsrieder Straße erreichen solche Höhen ohnehin längst und haben sich damit als praktikabel erwiesen.

Fast alle Köwie-Bäume werde man trotz der Bauarbeiten erhalten können, ebenso zerstöre man auf keinen Fall den Lebensraum der beiden Mauersegler, die ihr Revier an der Schule haben.

Um den Verkehr ringsum zu entzerren, werden die Parkplätze für die „Elterntaxis“ weiter nach sten hin verschoben. Ziel sei, den Schulverkehr aus der Vinzenz-Schüpfer-Straße herauszuhalten. Um die Anwohner dort zu schützen, wird eine Lärmschutzwand errichtet. Sie soll indes nicht den „Lärm“ der Schulkinder abhalten, sondern den der Sportler, die die Anlagen am Abend nutzen können (zunächst immer bis 23.30 Uhr).

Ausweichen, wenn gebaut wird

Während der Bauarbeiten wird es Übergangslösungen geben: Auf den Freiflächen werden Pavillons aufgestellt, in denen die Kinder unterrichtet werden. Weil dadurch die Sportanlagen nicht mehr verfügbar sind, werden die Schüler mit Bussen Sportanlagen anderswo gefahren. Alle Übergangslösungen betreffen nur die Grundschüler, denn die Walliser Mittelschüler werden erst dann ihre „Köwie“ beziehen, wenn der Neubau fertig ist. Erst dann wird man in der Walliser Schule mit dem Umbau und dem Ausbau der Ganztagsbetreuung beginnen.

Tiefgarage mit „halben” Plätzen

Die neue Köwie wird auch eine Tiefgarage haben, allerdings eine recht kleine mit nur 20 Plätzen. Am Abend sollen auch die Sportler, die hier trainieren, diese Plätze nutzen. Der Stadtrat hat festgelegt, dass bei Schulen nur ein halber Parkplatz pro Klasse gebaut wird. Diese reduzierte Quote soll mit mehr Radl-Plätzen aufgewogen werden. „Je mehr Stellplätze man baut, desto mehr werden genutzt“, erklärten die Vertreter der Stadt. Man wolle künftig aber weniger Autostellplätze, aber mehr Möglichkeiten für Roller und Drahtesel.

Kein Platz für Bürgerversammlungen

Als Versammlungsraum wird die künftige Köwie-Dreifachhalle den Bürgern wohl nicht zur Verfügung stehen. Der Bezirksausschuss hatte gehofft, dass man hier einen Ort für die Bürgerversammlungen bekommen könne und nicht mehr auf Nachbarviertel ausweichen müsse. Die Stadt rückt inzwischen aber davon ab, Schulturnhallen für Bürgerversammlungen zu nutzen, erklärten deren Vertreter. Grund sei, dass der nötige Auf- und Abbau von Stühlen und Technik für eine Bürgerversammlung die Schulhallen stets drei Tage lang blockiere. Die Bürger des Münchner Südens dürfen trotzdem auf was Eigenes hoffen: Die Pausenhalle des geplanten Gmunder Gymnasiums sei auf jeden Fall groß genug und gut geeignet für künftige Bürgerversammlungen, so der Vertreter des städt. Bildungsreferats.

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