Veröffentlicht am 07.07.2009 13:58

„Gemeinsam Lösung suchen“

Kunden stehen beim Bittl-Lagerverkauf derzeit vor verschlossenen Türen. Ob und wann sie sich wieder öffnen, ist derzeit ungewiss. (Foto: ls)
Kunden stehen beim Bittl-Lagerverkauf derzeit vor verschlossenen Türen. Ob und wann sie sich wieder öffnen, ist derzeit ungewiss. (Foto: ls)
Kunden stehen beim Bittl-Lagerverkauf derzeit vor verschlossenen Türen. Ob und wann sie sich wieder öffnen, ist derzeit ungewiss. (Foto: ls)
Kunden stehen beim Bittl-Lagerverkauf derzeit vor verschlossenen Türen. Ob und wann sie sich wieder öffnen, ist derzeit ungewiss. (Foto: ls)
Kunden stehen beim Bittl-Lagerverkauf derzeit vor verschlossenen Türen. Ob und wann sie sich wieder öffnen, ist derzeit ungewiss. (Foto: ls)

Was passiert mit dem Lagerverkauf von Sport Bittl in der Elly-Staegmayr-Straße? Seit Mitte Juni ist das Geschäft geschlossen, weil die Lokalbaukommission (LBK) der Firma per einstweiliger Verfügung eine weitere Öffnung untersagt hat. Begründung: Es herrschten brandschutztechnische Mängel. Diese sind inzwischen behoben, dennoch bleibt der Lagerverkauf zu. Denn der Firma Bittl fehlt eine Einzelhandelsgenehmigung für das Kirschgelände. „Wir sind nie auf den Gedanken gekommen, dass wir so eine Genehmigung brauchen könnten“, sagt Senior-Chef Gerd Bittl betroffen. Die Auflagen seien immer erfüllt worden.

„Man möchte das Kirschgelände trocken legen!“, empörte sich Falk Lamkewitz (Grüne) in der vergangenen Sitzung des Bezirksausschusses Allach-Untermenzing (BA 23). Er forderte per Antrag, die Verfügung des Bittl-Lagerverkaufs zu widerrufen. „Es ist völlig inakzeptabel, dass in wirtschaftlich extrem schwierigen Zeiten gut laufende Betriebe abgesiedelt, Arbeitsplätze gegebenenfalls vernichtet und auf Steuereinnahmen verzichtet werden soll“, so der Lokalpolitiker. Tatsächlich betreibt der Schuh- und Sportartikelhersteller seit 14 Jahren seinen Lagerverkauf im Kirschgelände. „Daran hängen Familien und Existenzen“, sagt Geschäftsführer Stefan Bittl verzweifelt. Zudem hat das Sportgeschäft in der Elly-Staegmayr-Straße Ware im Wert von rund drei Millionen Euro gelagert.

„Nicht unser Interesse“

Von städtischer Seite ist Einzelhandel auf dem Areal zwischen Allacher-, Kirsch-, Esmarch-, Hintermeierstraße und der Bahnlinie München-Ingolstadt unerwünscht – sie widerspreche dem so genannten „Zentrenkonzept“, das ein Stadtteilzentrum am Oertelplatz vorsieht. Deshalb wurde eine Veränderungssperre im Bebauungsplan erlassen, wonach Einzelhandelsnutzungen künftig zu vermeiden sind. „Das ist nicht unser Interesse!“, betonte Falk Lamkewitz. Es entspreche dem dringenden Wunsch der Bürger, Einkaufsmöglichkeiten im Süden Untermenzings zu schaffen. „Der südliche Bereich ist unterversorgt und bedarf eines geeigneten Zentrums.“ Das sieht der Bezirksausschuss genauso und stimmte Lamkewitz' Antrag zu, der zudem fordert, die Nutzungsgenehmigung des Kirschgeländes so zu erweitern, dass Genehmigungen für Einzelhandelsbetriebe, insbesondere auch Lebensmittelmärkte angemessener Größe erteilt werden können.

„Allach verbindet man mit Bittl“

Weiter fordert der Bezirksausschuss die Stadt München mit Nachdruck auf, den Lagerverkauf der Firma Bittl weiterhin zuzulassen und von einer weiteren einstweiligen Verfügung abzusehen. Tobias Weiß (CSU): „Der Lagerverkauf ist ein anerkanntes Geschäft und wird gut angenommen. Allach verbindet man mit Bittl.“ Geht es nach den Stadtteilpolitikern, soll die weitere Nutzung des Kirschgeländes in der nächsten Zeit im Rahmen eines Konzeptes hinterfragt und entwickelt werden. Weiß: „Wir sollten darüber sprechen, was mit den Gewerbeflächen passiert und gemeinsam eine Lösung suchen.“ An der Diskussion sollen sich neben dem BA sowohl alle Eigentümer als auch sämtliche Nutzer des Kirschgeländes beteiligen, fordert das Gremium.

north