Zu einer Freiluftausstellung unter dem Motto „Beschirmt, beschützt, begleitet“ lädt die Künstlerin und Philosophin Gisela Forster aus Berg in ihr „Kunsthaus am Wörthsee“ ein. Die Installation können Besucher nach Voranmeldung (0172-8535405) coronakonform in Schlagenhofen, Grünbichl 23, besichtigen. Sie ist nachmittags am 25., 27. März sowie am 17. April geöffnet, sofern es die Coronabestimmungen erlauben. In einem Rundgang werden die Besucher in verschiedene Szenerien geführt. „Es beginnt mit einem Bild der Realität“, erklärt Gisela Forster ihre Installation.
Die Realität ist derzeit natürlich „Corona“, versinnbildlicht durch die in grüne Folie gewickelte „Erde“, auf die Forster in Alu verhüllte Köpfe mit Masken aufgestellt hat. Ganz oben thront der Corona-Virus in Form von einem grünen Noppenball. Auch eine Krone sieht man. Auf dem Boden symbolisiert Forster die „auslaufende Energie in die vier Himmelsrichtungen“, die an Holzkreuzen enden – die für die Toten der Pandemie stehen. „Der Mensch ist nicht mehr Freund des anderen Menschen, sondern potenzieller Ansteckungsfeind“, erklärt die Künstlerin.
Aber es gibt Hoffnung und die liegt in Forsters Garten nur ein paar Schritte weiter. Hier hat sie Gartenstühle in Zweier-Gruppen mit dem nötigen Abstand voneinander aufgestellt. Es ist das Zentrum der Ausstellung und der Ort, an dem die Menschen in Kontakt zueinander treten sollen. Von einem großen roten Schirm flattern rote Bänder, „Mitfühlstreifen“, hin zu den Besuchern. „Keiner ist allein“, lautet die mutmachende Botschaft. Keiner muss während der Pandemie in Stillstand verharren und es gibt die Möglichkeit, sich mit den erforderlichen Schutzmaßnahmen trotzdem zu begegnen.
„Beschirmt, beschützt, begleitet erhole ich mich unter den weißen Schirmen, sehe die Menschen um mich, die mich anschauen und fasse wieder Mut“, stellt sie sich vor. Forster will sogar Handschuhe verteilen, so dass sich die Besucher unter den trennenden Plexiglasscheiben zwischen den Gartenstühlen an den Händen fassen können. Alles hat die Künstlerin mit einem Augenzwinkern aufgebaut. Das Ganze soll schließlich auch Spaß machen. Forster hofft auf viele anregende Gespräche. Das Thema gibt sie nicht vor, das soll den Besuchern überlassen sein.
Der letzte Teil der Ausstellung ist ein Relikt ihrer Ausstellung über die verschiedenen Religionen im Vorjahr, das sie geschickt in ihre aktuelle Installation eingebaut hat. Dünne Folien verschleiern die Tafeln mit den einzelnen Religionsgemeinschaften. Nur eine Tafel ist unbedeckt: Es ist die Tafel mit der digitalen Welt. Man sieht vereinzelte Menschen auf Bergspitzen sitzen und mit ihren digitalen Geräten Botschaften in Sprechblasen aussenden. „Kannst du Gott sehen?“, heißt es und „ich sehe nur Wolken“, „lauter clouds“.