Veröffentlicht am 30.03.2022 11:47

Eine-Welt-Basar in Gilching


Von Patrizia Steipe [pst] (patrizia.steipe@online.de, pst)
Maria und Fritz Nömayer (Mitte) freuen sich mit ihrem Verkaufsteam über den großen Erfolg des Eine-Welt-Basars in der Pollinger Straße. (Foto: pst)
Maria und Fritz Nömayer (Mitte) freuen sich mit ihrem Verkaufsteam über den großen Erfolg des Eine-Welt-Basars in der Pollinger Straße. (Foto: pst)
Maria und Fritz Nömayer (Mitte) freuen sich mit ihrem Verkaufsteam über den großen Erfolg des Eine-Welt-Basars in der Pollinger Straße. (Foto: pst)
Maria und Fritz Nömayer (Mitte) freuen sich mit ihrem Verkaufsteam über den großen Erfolg des Eine-Welt-Basars in der Pollinger Straße. (Foto: pst)
Maria und Fritz Nömayer (Mitte) freuen sich mit ihrem Verkaufsteam über den großen Erfolg des Eine-Welt-Basars in der Pollinger Straße. (Foto: pst)

Einen ganzen Ordner voller Dankesbriefe kann Maria Nömayer vorzeigen. Sie stammen von Vertretern der sozialen Projekte, die im Laufe der Jahre vom „Eine-Welt-Basar“ bedacht wurden. Darunter sind das Mutter-Kind-Haus oder die Gilchinger Tafel, aber auch Hilfsprojekte im globalen Süden, die Frauen unterstützen. Nach einigen Umzügen befindet sich seit etwa zehn Jahren das soziale Second-Hand-Geschäft, dessen Träger die AWO (Arbeiterwohlfahrt) ist, in der Pollinger Straße 19. Durchschnittlich 80 Kundinnen und Kunden kämen täglich, so Nömayer. Das sei auch notwendig, denn der Laden wird als Gewerbetrieb gesehen und zahlt Steuern und Miete.
Hier gibt es gespendete Verkaufsartikel aller Art. Das reicht von Saisonware und Dekorationsartikel über Geschirr, Haushaltswaren, Bücher, Bilder, Schmuck, Kurzwaren, Elektrogeräte, Kleidung, Bettwäsche, um nur einen Bruchteil zu nennen. Wer nun denkt, dass angesichts der Vielzahl an Objekten ein Durcheinander im Geschäft herrscht, irrt sich gewaltig. Übersichtlich sind die Dinge angeordnet dank professioneller Kräfte im ehrenamtlichen Team aus dem Verkauf, dem Buchhandel sowie einer Dekorateurin. Vor allem während des Corona-Lockdowns sei in den Haushalten kräftig ausgemistet worden, weiß Nömayer, deswegen sind die angemieteten Lagerräume gut gefüllt. Längst haben die 83-Jährige und ihr 86-jähriger Mann Fritz sowie das Unterstützerteam von etwa 40 Ehrenamtlichen ein Gefühl dafür, was „geht“ und was sich als Ladenhüter entpuppen könnte. Zum Beispiel möchte niemand mehr Geschirr mit Goldrand haben, da es nicht spülmaschinenfest ist. Außerdem sollen die Sachen gut aussehen, deswegen werden Kleider gebügelt, Gläser poliert und ein Elektromeister überprüft die elektrischen Geräte auf Funktionsfähigkeit.
Edle Kristallschalen und Porzellan von renommierten Manufakturen haben auch im Eine-Welt-Basar ihren Preis. Im Gegensatz zu einem Sozialkaufhaus richtet er sich nicht unbedingt nur an Leute mit schmalem Geldbeutel. Maria Nömayer hat die Erfahrung gemacht, dass Antiquarisches aus dem Trödelladen andere Zielgruppen ansprechen würden.

33 Flohmärkte im Jahr

Der Eine-Welt-Basar hatte seine Anfänge in den 1990-er Jahre. Damals hatten sich der ehemalige Konditor Fritz und seine Frau Maria Nömayer beim Weihnachtsbasar der Gilchinger Pfarrei engagiert. Einmal haben sie eine Tasche voller Flohmarktartikel geschenkt bekommen, die sie dann auf dem Flohmarkt verkauft hatten. An den ersten Erlös erinnert sich Maria Nömayer gut: „Es waren 80 Mark“. Ehe sie sich versah, machte dies die Runde und die Leute begannen Dinge für weitere Flohmärkte vorbeizubringen. Bis zu 33 Flohmärkte im Jahr besuchten die beiden, die Waren wurden immer mehr und die Arbeit immer anstrengender. So kam die Idee, einen Laden für die Sachen zu gründen. Für die ersten Läden musste keine Miete gezahlt werden, dafür konnten die Räume immer nur vorübergehend genutzt werden. Dank des Mietvertrags hat der Eine-Welt-Basar seit zehn Jahren eine endgültige Bleibe und das Gilchinger Ortszentrum einen charmanten Anziehungspunkt gefunden.

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