Den Anwohnern des Starnberger Ortsteils Wangen ist ihr Dorf wichtig. Schon seit vielen Jahren gibt es den Verein Dorfgemeinschaft, der sich viele Gedanken darüber macht, wie der kleine Ort lebens- und liebenswert bleibt. Das zeigte sich jüngst wieder auf der Wangener Bürgerversammlung, bei der Manfred Abele als Sprecher des Vereins gleich 15 Anträge einbrachte, viele von ihnen haben mit dem Verkehr zu tun. Bürgermeister Patrick Janik versprach, etliche Themen „mitzunehmen“. So unterstützt er die Forderung nach einer Geschwindigkeitsbeschränkung auf der A952.
Auch wenn beim Tempolimit die Autobahndirektion das letzte Wort hat. Ohne viel Federlesen sagte Janik die Anbringung eines Verkehrsspiegels an der unübersichtlichen Kreuzung Kastanienweg/Wildmoosstraße zu. Das umstrittene Thema Gewerbegebiet Schorn macht den Anwohnern wegen der befürchteten Verkehrslast enorm zu schaffen. Die ganze Dorfgemeinschaft ist sich einig: Schorn kann nur mit einem Vollanschluss an die Autobahn realisiert werden.
Auch sonst hatten die Wangener viele Anregungen. Es besteht der Wunsch nach einer Verkehrsanbindung mit dem X-Bus von Starnberg in Richtung München Fürstenried. Dafür sind es aber laut Landratsamt im Moment zu wenig Fahrgäste, sagte der Bürgermeister. Gern hätten die Wangener auf der Buslinie 904 nach Leutstetten wegen der winzigen Straße einen kleineren Bus, aber hier ist die neue Ausschreibung laut Janik bereits am Laufen. Sie stimmten außerdem für Tempo 30 auf der westlichen Olympiastraße. Dafür gibt es einen Ortstermin. Beklagt wurde ferner die Raserei auf der mitten durchs Dorf führenden Olympiastraße. Die Bürger drängen auf vermehrte Verkehrskontrollen in den Zeiten, wenn Eltern ihre Kinder mit dem Auto in die Munich International School (MIS) fahren.
Schnelles Internet, E-Ladesäulen und bessere Straßenbeleuchtung waren weitere Wünsche, die aber vorerst offen bleiben. Wenig Hoffnung konnte Janik den Wangenern in punkto Sanierung der Mehrzweckhalle machen, auch wenn Abele betonte, dass sie für das Dorfleben lebensnotwendig sei und es nicht nachvollziehbar sei, wenn sie immer hintenangestellt würde. Ja, sie ist alt, aber das sind die anderen im Stadtgebiet wie Söcking und Percha auch, antwortete der Bürgermeister, der einen jahrzehntelangen Instandhaltungsstau der Stadt einräumte und ansonsten auf die klamme Finanzsituation verwies. „Aber die Stadt weiß um die Bedeutung der Halle für Wangen“, sagte Janik, der im übrigen auf die Eigenleistung der Wangener hoffte. Eine Geldfrage ist auch die Sanierung der Straßen im Dorfgebiet, gerade Kammerbergweg und der Wildmoosstraße sind von tiefen Schlaglöchern übersät. Das könne man nur nach und nach machen, weil in den letzten 30 Jahren die Instandhaltung im gesamten Stadtgebiet versäumt worden sei. Mehr Aussichten hat dagegen ein neues Einheimischenmodell, eine Anregung aus dem Publikum. Janik versprach das Thema im Stadtrat zu behandeln, sobald der „Wiesengrund“ abgeschlossen ist.
Zuguterletzt wurde die mangelnde Pflege des im Sommer von Stauden überwucherten Kriegerdenkmals kritisiert. „Man muss sich wegen des Zustands richtig schämen“, sagte Manfred Abele. Der städtische Bauhof soll sich mehr kümmern.