Steigende Azubizahlen

Die IHK für München und Oberbayern hat bei Ausbildungsbetrieben im Landkreis Weilheim-Schongau im Vorjahr 446 neue Ausbildungsverträge registriert. Das ist ein Plus von 3,5 Prozent gegenüber 2021. „Bei Ausbildung und Fachkräftesicherung stehen in unseren Unternehmen alle Ampeln auf grün. Dennoch sind viele Ausbildungsplätze in der Wirtschaft unbesetzt geblieben, denn auch hier schlägt langfristig die Demografie in Form von sinkenden Schülerzahlen unerbittlich zu”, sagt Klaus Bauer, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Weilheim-Schongau.

Hoch im Kurs

Bauer betont: „Die duale Ausbildung hat nach wie vor einen außerordentlich hohen Stellenwert für die Betriebe. Seit Jahren nehmen in Bayern konstant mehr als zwei Drittel eines Schuljahrgangs eine duale Ausbildung auf, davon wiederum mehr als die Hälfte im IHK-Bereich. Um diesen Anteil zu halten, müssen wir Eltern, Schüler und Lehrer immer wieder auf die Vorzüge einer Ausbildung aufmerksam machen.”

Auf Platz eins bei den beliebtesten IHK-Berufen steht im Landkreis der Kaufmann im Einzelhandel mit 58 neuen Ausbildungsverträgen. Auf Platz zwei liegen die Chemielaboranten, gefolgt von den Verkäufern, Kaufleuten für Büromanagement und Biologielaboranten. Insgesamt gibt es im Landkreis über 55 verschiedene IHK-Berufe, in denen Jugendliche eine Ausbildung absolvieren.

Weniger Betriebe

Die Schwierigkeiten vor allem von kleineren Betrieben, überhaupt Auszubildende zu finden, belegt die sinkende Zahl der ausbildenden IHK-Mitgliedsbetriebe: Sie lag Ende 2022 im Landkreis bei 255, ein Minus von 9,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr trotz der gleichzeitig steigenden Zahl der Neuabschlüsse von Ausbildungsverträgen. Hintergrund dafür ist, dass nur Betriebe mit aktiven Ausbildungsverhältnissen mitgezählt werden. Betriebe, die keinen Ersatz für ausgelernte Azubis finden oder mit der Ausbildung pausieren, fallen damit aus der Statistik.

Laut Daten der Arbeitsagentur waren im Landkreis zu Ende September 2022 noch über 170 Ausbildungsplätze unbesetzt geblieben. Diese Angabe bezieht sich auf den gesamten Bereich der dualen Berufsausbildung, der neben der IHK unter anderem auch die Handwerkskammern und freie Berufe enthält. Über 60 Prozent aller dualen Berufsausbildungsverträge werden im IHK-Bereich, also in der Industrie, im Handel und im Dienstleistungssektor, abgeschlossen.

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