„Wir wollen nicht, dass Klamotten, die nicht mehr getragen werden, im Schrank verwildern oder schlimmstenfalls weggeworfen werden“, sagte Ulrich Dendorfer, Schulleiter der Mittelschule an der Schrobenhausener Straße, zur offiziellen Eröffnung der „Tausch-Robi“. „Schön, wenn Kleidungsstücke ein längeres Leben haben.“ Im eigens dafür eingerichteten Raum im Untergeschoss der Schule werden künftig neben feinen Roben vor allem alltagstaugliche Kleidung und Accessoires wie etwa Handtaschen oder Schmuck getauscht. Was dem einen nicht mehr passt oder gefällt, geht an einen anderen weiter, der es brauchen kann. Reihum können Kleider abgegeben oder ausgesucht werden und somit in den Kreislauf der Nachhaltigkeit gelangen.
Entstanden ist die Idee zum Kleidertausch in der „Schrobi“ im vergangenen Schuljahr. Damals entschied die Mittelschule, ihren Fokus stärker auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu richten. Die ausgewiesene Umweltschule hat verschiedene Umwelt-Projekte umgesetzt, zu denen nun auch die „Tausch-Robi“ gehört. Geleitet wird dieses Projekt von der Umwelt-AG, in der sich sowohl Schüler als auch Lehrkräfte wie Manuela Jourdan, Theresa Moritz und Johanna Bühl engagieren. Mit dem Kleidertausch wollten sie eine Möglichkeit schaffen, nicht mehr getragene Kleidung untereinander zu tauschen und Schüler für mehr Nachhaltigkeit zu sensibilisieren. Ihre Argumente: Indem Kleidung weitergegeben statt weggeworfen wird, werden zum einen Ressourcen wie Wasser und Energie geschont, die für die Produktion von neuer Kleidung benötigt werden. Zum anderen wird weniger Müll produziert. Auch soll der Kleidertausch dazu beitragen, die Nachfrage nach neuer Kleidung aus unethischen Quellen zu reduzieren. Und das i-Tüpfelchen: „Der Kleidertausch ist nicht nur nachhaltig, sondern bietet auch einen neuen Treffpunkt“, sagt Schulleiter Dendorfer.
Abgegeben werden können Kleidung, Accessoires und Schmuck – auch ohne „Gegenleistung“. Einmal im Monat gibt es einen Termin, an dem die gebrauchten Sachen abgegeben werden können. Ein weiterer Tag im Monat ist zum Stöbern und Anprobieren da. Vorerst gilt dieses Angebot für alle Schüler der Schrobi, es könnte jedoch langfristig über die Schulgrenzen hinaus ausgeweitet werden.