Klimaschutz ist zum beherrschenden gesellschaftlichen Thema geworden und steht längst auf der Agenda der meisten Parteien, Organisationen, Geschäfte und Einrichtungen – auch in Germering. Einen Einblick über das vielfältige Engagement in diesem Bereich gab es beim zweiten Klimafest. Auf dem Platz vor der Stadthalle und an weiteren Standorten in Germering gab es Informationen und viele Mitmachaktionen. Alle hatten ein Ziel: Bei der Bevölkerung mehr Sensibilität für den Umweltschutz zu schaffen, und es zeigte sich: Klimaaktionen machen sogar Spaß!
Immer wieder drehte sich das Glücksrad am Stand der CSU. Hier gab es kleine Blumentöpfe mit selbst gezogenen Pflanzen der Mitglieder zu gewinnen. Schnittlauch, Kapuzinerkresse-, Sonnenblume und Co. fanden reißenden Absatz. Ein paar Schritte weiter hatten die „Omas for Future“ ihren Stand aufgebaut und informierten darüber, wie man dank einfacher Hausmittel Plastik beispielsweise bei Haushaltsreinigern sparen kann. Außerdem verteilten sie Taschenaschenbecher. Sie wurden aus ehemaligen Munitionsdosen gemacht, die Schützenvereine für die „Omas“ sammeln, verriet Sprecherin Ingeborg Köstner. Es sind übrigens auch „Opas“ oder jüngere Leute bei der Initiative aktiv.
Die „Enkel“ für die sich die „Omas for Future“ jeden Freitag zur Klimawache auf die Straße stellen, in diesem Fall Teilnehmer des Wahlkurses „Umwelt“ am Carl-Spitzweg-Gymnasiums, zeigten bei einem Experiment, welches nachhaltige Material sich am besten für Strohhalme eignet. Die Besucher konnten daneben aus einem hohen Turm aus Kartons ihre „Umweltsünden“, also Kartons, die mit Sprüchen beschriftet waren wie „verpackte Früchte statt lose“, „jeden Tag Fleisch essen“, „Strombedarf des Laptop ignorieren“ oder „Auto statt Bus“, rausziehen und erkennen wie schnell dadurch der Turm, als Symbol für unsere Umwelt, einstürzen kann.
Sophie Schuhmacher von den Grünen nutzte die Gelegenheit, um einmal ein Lastenrad auszuprobieren. „Ein bisschen ungewohnt, aber da gewöhnt man sich schnell dran“, lautete ihr Resümee nach der Probefahrt. Bei der Stadt Germering werden solche Gefährte eingesetzt. „Die Stadt fördert aber auch die Anschaffung“, informierte Matthias Stang vom Sachgebiet Umwelt. Wie man aus einem einfachen Zeitungspapier ein umweltfreundliches Pflanzgefäß herstellt, wurde am Stand der Evangelischen Jugend vorgeführt. So kann man hunderte von Plastikblumentöpfe einsparen. Das Thema „Wasser“ stand im Mittelpunkt beim SPD-Stand. Hier gab es nicht nur erfrischendes Leitungswasser zum Verkosten, sondern auch Infos über dessen Inhaltsstoffe. Die gute Nachricht: Das Germeringer Trinkwasser ist gut und kann sogar als Babynahrung verwendet werden. Um die tonnenweise Lebensmittelabfälle zu vermeiden, verteilen die Lebensmittelretter Fürstenfeldbruck im Landkreis von Geschäften aussortierte Ware. Auch in Germering gibt es Verteilstationen für registrierte Mitglieder.