Die Gewerbebetriebe im Landkreis Weilheim-Schongau sind mit ihrem Standort zufrieden. Dies ergab eine Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK), bei dem der Wirtschaftsstandort Weilheim-Schongau die Note 2,0 von den befragten Firmen erhalten hat. Die zum vierten Mal durchgeführte Standortumfrage der IHK für München und Oberbayern fand das letzte Mal 2019 vor der Corona-Pandemie statt.
Vier von fünf Unternehmen bewerten den Wirtschaftsstandort in der Umfrage mit „sehr gut” oder „gut”. 83 Prozent würden den Landkreis als Standort wiederwählen. 2019 waren es allerdings noch knapp 90 Prozent. Besonders zufrieden zeigen sich die Unternehmen mit der Energieversorgung, der Anbindung an das regionale Straßennetz und dem Schulangebot. Die schlechtesten Noten gab es für die Anbindung an den Luft- und Schienengüterverkehr sowie alternative Mobilitätsangebote wie zum Beispiel Sharing-Modelle.
„Trotz allgemein guter Bedingungen für die Betriebe sehen sie auch Handlungsbedarf”, sagt Klaus Bauer, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Weilheim-Schongau. „Das gilt für die Verfügbarkeit von Fachkräften, den Bürokratieabbau und eine unternehmerfreundlichere Verwaltung. Auch Maßnahmen gegen die hohen Energiepreise werden als dringend notwendig erachtet.” Der Landkreis bleibe im Mix aller Faktoren dennoch attraktiv für die Wirtschaft.
„Nachdenklich muss uns allerdings stimmen, dass sich die Anzahl an Standortverkleinerungen gegenüber 2019 auf mehr als 11 Prozent verdoppelt hat. Mit Blick auf die kommenden drei Jahre ist außerdem die Erweiterungs- und Investitionsbereitschaft bei den Unternehmen um die Hälfte auf reichlich 13 Prozent gesunken. Hinzu kommt, dass drei Mal so viele Unternehmen ihren Standort verlagern oder aufgeben wollen (knapp 10 Prozent). Diese Ergebnisse unterstreichen, wie herausfordernd es ist, allen heimischen Unternehmen – vom Solo-Selbstständigen über den Familienbetrieb bis hin zum großen Mittelständler – optimale Bedingungen zu bieten. Umso wichtiger ist der Schulterschluss aller Akteure, um Schritt für Schritt an den aufgezeigten Schwachstellen zu arbeiten, so dass sich die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft verbessern und wir solchen Entwicklungen gezielter entgegenwirken”, fasst Bauer zusammen.