Veröffentlicht am 04.09.2023 08:35

„Ich bin ein Aubinger”


Von Patrizia Steipe
Ein symbolisches Steuerrad überreichte Bezirkstagskandidatin Barbara Kuhn (re.) an Landtagskandidat MdL Josef Schmid (l.) und Ministerpräsident Markus Söder.  (Foto: pst)
Ein symbolisches Steuerrad überreichte Bezirkstagskandidatin Barbara Kuhn (re.) an Landtagskandidat MdL Josef Schmid (l.) und Ministerpräsident Markus Söder. (Foto: pst)
Ein symbolisches Steuerrad überreichte Bezirkstagskandidatin Barbara Kuhn (re.) an Landtagskandidat MdL Josef Schmid (l.) und Ministerpräsident Markus Söder. (Foto: pst)
Ein symbolisches Steuerrad überreichte Bezirkstagskandidatin Barbara Kuhn (re.) an Landtagskandidat MdL Josef Schmid (l.) und Ministerpräsident Markus Söder. (Foto: pst)
Ein symbolisches Steuerrad überreichte Bezirkstagskandidatin Barbara Kuhn (re.) an Landtagskandidat MdL Josef Schmid (l.) und Ministerpräsident Markus Söder. (Foto: pst)

Kein Wort über die Causa Aiwanger, dafür gehörig Kritik an der „Ampel“, den Grünen und am Schluss das Bekenntnis frei nach John F. Kennedy: „Ich bin ein Aubinger“. Beim politischen Frühschoppen der CSU im Rahmen des Aubinger Herbstfestes hat sich die CSU im Münchner Westen für den Endspurt im Wahlkampf Unterstützung von Ministerpräsident Markus Söder geholt. Im Festzelt stellte er die Ziele und Werte der Partei in den Vordergrund und verwies auf Erfolge der Regierung in Bayern. Auch CSU-Landtagsabgeordneter Josef Schmid sprach.

Der politische Frühschoppen mit Markus Söder ist Tradition in Aubing. In diesem Jahr wurde er mit besonders großem Interesse erwartet. Wer sich allerdings Aussagen über die Flugblattaffäre erhofft hatte, wurde enttäuscht. Für ein solch sensibles Thema war das Bierzelt nicht der richtige Ort. Söder setzte dagegen auf Unterhaltung mit vielen Spitzen gegen die politische Konkurrenz, egal ob es um Kritik am Fleischverbot bei der Kita-Ernährung („ein Kindergeburtstag mit Karotten und Brokkoli wird kein Erfolg“), um das „Zwangs-Gendern“ (soll jeder freiwillig machen, wie er will) oder um die Klimakleber („kleben und kleben lassen“) ging, denen er mit der ganzen Konsequenz des Rechtsstaats drohte, wenn sie Verkehrswege blockierten. Was künftige Koalitionen nach der Wahl betrifft, so versicherte der Regierungschef: „Eine Koalition mit den Grünen wird es für mich nicht geben“. Inhaltlich lehnte Söder eine Erhöhung der Gastrosteuer, die hohe Erbschaftssteuer, die „Liberalisierung von Drogen“ sowie das neue Heizungsgesetz ab, setzte sich für einen Fortbestand der Kernenergie ein, möchte den Mittelstand fördern und mehr Geld für die Bildung bereit stellen. Als „Kind einer Handwerkerfamilie“ sei für ihn Master und Meister gleichwertig.
Es wurde aber auch persönlich. Der 56-Jährige berichtete, dass er ein Kopfportrait von Franz Josef Strauß damals in seinem Jugendzimmer aufgehängt hatte. „Was hing bei dir, Josef?“, fragte er den Parteifreund, der ganz klassisch sein Zimmer mit einem FC Bayern-Poster geschmückt hatte. Auf die Frage nach der beliebtesten Disziplin bei den Bundesjugendspielen („Leistung spornt an“) antwortete Schmid, dass es bei ihm der 100-Meter-Lauf gewesen sei. Söder punktete damals eher beim Kugelstoßen.
Josef Schmid hatte in seiner knappen Begrüßung auf Werte wie „Treue, Loyalität und Beständigkeit“ verwiesen, für die er stehe. Am 8. Oktober möchte der 53-jährige verheiratete Vater zweier Teenager wieder in den Landtag gewählt werden. Auch Barbara Kuhn hofft auf eine Wiederwahl in den Bezirkstag. Beide hatten im Festzelt neben dem CSU-Programm Flyer mit ihren Zielen auf den Tischen ausgelegt. Schmid pocht darin auf die „Liberalitas Bavariae“ und setzt sich gegen Vorschriften, Verbote und den „moralischen Zeigefinger“ ein. Er möchte den U-Bahnbau forcieren, Wohnraum bezahlbar machen und eine nachhaltige Energiepolitik für Klimaschutz dank Geothermie und Solarenergie betreiben. Die Historikerin Kuhn möchte sich im Bezirkstag wieder für Kultur, Soziales und Vereine einsetzen.

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