In kräftigem Rot, Blau und Gelb leuchtet die Fassade des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums (Nibelungenstr. 51). Vor allem geometrische Elemente, aber auch ein Porträt der Namensgeberin Käthe Kollwitz sind nun weithin am großen Wandbild sichtbar. Entstanden ist die Fassade als Schulprojekt unter dem Titel „Käthe leuchtet“. Dabei arbeiteten rund 25 Gymnasiasten zusammen mit den Münchner Street Art Künstlern Gerald Jegal und Oliver Wogra. Im Sommer hatten sich die Schüler mit ihrer Kunstlehrerin Christine Görner-Fliß und den beiden Street Art Künstlern in Workshops darangemacht, Ideen für die Fassadengestaltung zu entwickeln. Dabei orientierten sie sich an den Leitbildern der Schule und deren Namensgeberin, die sich mit ihrem Werk für ein gerechtes, solidarisches Miteinander, für den Schutz Benachteiligter und klar gegen Krieg und Gewalt positioniert hatte. „Ihr Plakat „Nie wieder Krieg!“ ist nach wie vor aktuell, ihr Motto ,Ich will wirken in dieser Zeit“ ist uns Vorbild und Ansporn, ein positives Zeichen für Vielfalt und Toleranz an der Fassade unseres Schulgebäudes zu setzen', sagt Kunstlehrerin Christine Görner-Fliß.
Im unteren Bereich des großen, jetzt vollendeten Wandbildes sieht man vor allem die Gestaltungen der Schüler. Die Motive hatten sie im Vorfeld als Schablonen angefertigt und diese in einzelnen Feldern an die Wand gesprüht. Dabei reichen die nun sichtbar gewordenen Ideen von Sehnsuchts- und Alltagsmotiven, wie zum Beispiel Schmetterlingen, Rosen, Computerspiel-Figuren etc., bis zu klaren politischen und existenziellen Aussagen etwa zur Klimakrise, erkennbar am „Homo Sapiens“-Element, bei dem ein Mistkäfer eine heiße Erdkugel einen sehr steilen Berg hinaufschiebt. Den oberen Fassadenbereich, in dem auch das Porträt von Käthe Kollwitz zu sehen ist, haben die Künstler mit Hebebühne und Unterstützung weiterer Künstler vollendet. Der Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) hatte das Kunstprojekt mit der Summe von 5.300 Euro unterstützt. Eine Hilfe, „ohne die das Projekt in diesem Umfang nicht möglich gewesen wäre“, sagt Lehrerein Christine Görner-Fliß.
Das große Wandbild wurde kürzlich feierlich eingeweiht. Und weil die Resonanz auf das Projekt so positiv ausfiel, „ist es durchaus denkbar, dass wir auch in Zukunft weitere Projekte in diesem Sinne durchführen werden – ich hoffe es jedenfalls“, sagt Christine Görner-Fliß.