Stadtbienen haben es durchaus schwer an schmackhafte Nahrung zu kommen. Aber auch viele andere Insekten, die Mensch und Natur nützen, bedürfen im Stadtgebiet der Hilfe, um Nahrung oder einen sicheren Rastplatz zu finden. Der Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) folgt nun geschlossen einer Initiative der SPD-Fraktion und setzt sich für die Einrichtung sogenannter Insektenhotels im Stadtbezirk ein. Überschrieben ist der jüngst verabschiedete Antrag mit: „Heimat für kleine Helfer.“ In öffentlichen Anlagen oder in Gärten von städtischen Einrichtungen wie Schulen oder Kindergärten könnten die Rast- und Futterplätze aufgestellt werden, so der Vorschlag. „Insektenhotels sind wichtige Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung der Insektenpopulationen“, heißt es dazu von den Antragstellern. „Sie tragen zur Eindämmung des Insektensterbens bei, indem sie den Insekten geeignete Lebensräume und Nistplätze bieten.“
Viele Vorteile brächten Insektenhotels mit sich. Zum einen schaffen sie Lebensraum. Denn viele Insektenarten benötigen spezielle Orte zum Brüten und Überwintern. Insektenhotels bieten geschützte und sichere Lebensräume, in denen diese Insekten ihre Eier legen und ihre Larven aufziehen können. Zum anderen könnten Insektenhotels Habitatverlust ausgleichen: „Das Insektensterben ist oft auf den Verlust natürlicher Lebensräume zurückzuführen, beispielsweise durch die Versiegelung von Flächen. Insektenhotels können einen Teil dieses Verlustes kompensieren, indem sie in städtischen Gebieten zusätzliche Nistmöglichkeiten bieten“, argumentieren die Antragsteller der SPD-Fraktion. Schließlich tragen die Hotels für die „kleinen Helfer“ zur Förderung der Artenvielfalt bei und könnten zudem das Umweltbewusstsein schärfen. „Sie dienten als Bildungsinstrumente und fördern das Verständnis für die Rolle, die Insekten in Ökosystemen spielen“, heißt es dazu in der Antragsbegründung. Tafeln mit näheren Informationen etwa könnten zu diesem Zweck an die Insektenhotels angebracht werden.
Inwiefern die Stadtverwaltung bzw. das Referat für Umwelt und Gesundheit diese Initiative aus dem BA unterstützt, bleibt nun abzuwarten.