Als Wasserstraße spielte die Isar beim Aufbau der Städte eine große Rolle. Schon für die Zeit der Stadtgründung Münchens 1158 kann die Flößerei nachgewiesen werden. Seit 1310 gab es eine feste Lände vor dem Isartor, überwacht von einem städtischen Pfleger. Mit der Bezeichnung „Untere Lent” entwickelte sie sich zum Hauptumschlagplatz für das Floßgewerbe. Auch die Kohlen-, Kalk- und Praterinsel gehörten zum Einzugsbereich. Sie galt mit ihrer Ausdehnung von der heutigen Ludwigsbrücke bis zur Maximiliansbrücke als Europas größter Ländhafen. Doch Ende des 19. Jahrhunderts stand die Isarlände der fortschreitenden Industrialisierung und dem Anstieg der Bevölkerung auf über 400.000 Einwohner aus verkehrstechnischen Gründen im Wege. Sie wurde aufgelassen. Damit verschwand aus dem Stadtbild auch die bei Volk und Adel beliebte Flößerwirtschaft „Grüner Baum”. Die Münchner Floßmeister aber gaben ihr jahrhundertealtes Gewerbe auf.
Helga Lauterbach, Autorin des Buches „Floßmeister und Flößerbräuche”, stellt in den kommenden Monaten die vier Münchner Länden vor. Bei der ersten Führung geht es zur ehemalige Unteren Lände. Eine Gedenktafel an der Steinsdorfstraße erinnert noch an die beliebte Flößereinkehr „Grüner Baum” und auch eine alte Münchner Redensart: „Do kunnst die glei Grea Baamwirt wern!”
Der Start ist am Samstag, 4. Mai, um 14 Uhr an der Corneliusbrücke (Mitte). Anmeldungen bitte unter lauterbach.sommer@gmail.com. Teilnahmegebühr: 10 Euro.